Fokus auf Nachhaltigkeit in der deutschen Glücksspiel-Branche

Posted on: 08/12/2022, 09:55h. 

Last updated on: 08/12/2022, 09:57h.

Nachhaltigkeit ist auch in der Glücksspiel-Branche ein Schlüsselwort. Dem Lotto-Anbieter WestLotto hat das F.A.Z.-Institut nun die „Beste Nachhaltigkeitsreputation 2022“ bescheinigt. Doch auch Glücksspiel-Anbieter Gauselmann geht neue Wege in diesem Gebiet.

LKWs, Auto, Autobahn
Glücksspiel-Konzern Gauselmann setzt für mehr Nachhaltigkeit auf Zug statt LKW. (Symbolbild: Pixabay/Markus Spiske)

Nachhaltigkeit ist in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu einem bedeutenden Begriff geworden, der nicht nur für die Schonung der Ressourcen sorgt. Die Wahrnehmung der Nachhaltigkeit kann auch den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen beeinflussen.

Die Tageszeitung Frankfurter Allgemeine (FAZ) hat in ihrer Studie „Beste Nachhaltigkeitsreputation 2022“ daher untersucht, welchen Ruf Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit besitzen. Der Lotto-Anbieter WestLotto konnte dabei 100 Punkte und somit den Topwert der Lotteriegesellschaften erzielen.

Die von der FAZ in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management und Wirtschaftsforschung für die Studie zur Nachhaltigkeit genutzte Methode basiert auf dem Social Listening. Dabei wurden Texte mit relevanten Suchbegriffen aus dem Netz in eine Datenbank geladen. Diese Daten wurden analysiert und ausgewertet. Auf diese Weise wurden rund 19.000 Unternehmen untersucht und nach einem Punktesystem gewertet.

Die Top-Unternehmen ihrer Branche haben 100 Punkte erhalten. Sie wurden als Vergleichswert für die weiteren Unternehmen der jeweiligen Branche herangezogen.

Nicht nur WestLotto konnte bei den Auswertungen der FAZ-Studie überzeugen. Auch Toto-Lotto Niedersachsen wurde als Unternehmen mit der „besten Nachhaltigkeitsreputation 2022“ ausgezeichnet.

Gauselmann geht neue Transportwege für mehr Nachhaltigkeit

Der Glücksspiel-Konzern Gauselmann betont ebenfalls immer wieder, dass Nachhaltigkeit zu den wichtigen Konzepten seines Unternehmens gehört. Nun habe sich die Gauselmann Gruppe Medienmeldungen zufolge aus Umweltgründen dafür entschieden, Transportwege von der Straße auf die Schiene zu verlegen.

Im Rahmen einer Testphase, die mehrere Monate dauern solle, sollen Merkur-Geldspielautomaten nun vom deutschen Lübbecke aus per Zug ins spanische Zentrallager in Alhama de Murcia transportiert werden.

Angaben der Deutschen Bahn zufolge ließen sich durch den Schienentransport verglichen mit dem LKW-Transport 80 % CO2 einsparen. Im Falle der Gauselmann Gruppe sei eine Reduktion der CO2-Emissionen um nahezu 92 Tonnen möglich.

Gauselmann-Logistik-Leiter Philipp Obermark erklärte, Grund für die Umstellung sei jedoch nicht allein der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, sondern auch nach Einsparungen. Er sagte:

Der Schienentransport bietet gegenüber dem Straßentransport nicht nur den Vorteil der erheblichen CO2-Reduzierung, die Schiene verursacht auch weniger als 50 Prozent der externen Kosten des Straßenverkehrs. Mit dieser Umstellung möchten wir zudem eine Alternative zum Landtransport testen, um auf steigende Treibstoffpreise und die Zunahme des Fahrermangels reagieren zu können.

Allerdings gebe es beim Transport per Zug auch Nachteile. So sei der Planungsaufwand deutlich höher. Zudem sei mit einer Verdopplung der Transportdauer zu rechnen. Für den An- und Abtransport der Geldautomaten zu den Bahnhöfen seien darüber hinaus weiterhin LKWs notwendig.