BBC-Bericht: Ver­stöße gegen den Spie­ler­schutz in bri­tischen Spiel­hallen

Posted on: 23/06/2025, 03:38h. 

Last updated on: 23/06/2025, 09:50h.

  • In britischen Spielhallen soll es vielfach zu Verstößen gegen den Spielerschutz kommen.
  • Laut Medienberichten erhalten gesperrte Personen oftmals Zugang zu den Spielstätten.
  • Die Glücksspielbehörde kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an.

In britischen Spielhallen herrschen strenge Regeln an den Spielerschutz. Insbesondere Problemspieler sollen durch Einlassbeschränkungen vor finanziellen Verlusten geschützt werden. Nach Recherchen der BBC kommt es in dieser Hinsicht allerdings vielfach zu Verstößen.

Spielhalle
Viele Schutzvorkehrungen sind laut Bericht mangelhaft (Symbolbild: Flickr/Shelley, CC BY 2.0)

Letzte Woche berichtete der Nachrichtensender von den mangelhaften Schutzvorkehrungen [Seite auf Englisch] in landbasierten Spielstätten. Demnach kam es in den Adult Gaming Centers (AGCs) mehrfach zu Verstößen beim Einlass von Personen, die eigentlich nicht hätten Zutritt erhalten dürfen.

Für den Test hatte sich ein BBC-Reporter für den Zutritt in terrestrischen Spielhallen gesperrt. Trotzdem war es ihm möglich, in 13 von 14 in der Automaten-Hochburg Portsmouth getesteten Spielstätten an den Geräten zu zocken.

In Großbritannien schreibt das Glücksspielgesetz vor, dass sich Spieler für von ihnen ausgewählte Spielorte sperren lassen können. In diesem Fall darf der Betroffene alle anderen Betriebe im Umkreis von mindestens einem Kilometer ebenfalls nicht mehr betreten. Der Umkreis kann von dem Spieler beliebig vergrößert werden, was einem kompletten Spielverbot gleichkommen kann.

Die britischen Spielhallen sind für einen umfassenden Spielerschutz verpflichtet, die Sperren zu registrieren. Dafür können sie entweder das SmartExclusion-Programm oder eine vom Branchenverband Bacta betriebene Spielersperre einsetzen.

Glücksspielbehörde reagiert

Die Lizenzen der stationären Spielstätten sind an die Einhaltung dieser Vorgaben gebunden. Um dies zu kontrollieren, sind die lokalen Behörden aufgefordert, die Einhaltung kontinuierlich zu überprüfen.

Tim Miller, Direktor der Glücksspielbehörde UKGC, stimmte dem gegenüber der BBC zu:

Vor allem brauchen wir Inspektionen dieser Objekte. Sie sind nicht lästig, sondern dienen dazu, zu überprüfen, ob [AGCs] tatsächlich das tun, was sie tun sollen, und ob sie nicht etwas tun, was nur am Rande illegal ist.

Ein UKGC-Sprecher nannte die Ergebnisse der BBC-Recherchen gegenüber Medien besorgniserregend. Er kündigte an, dass seine Behörde Maßnahmen ergreifen werde, um die Verstöße zu untersuchen.

Wie groß das Problem sein könnte, zeigt sich an der großen Verbreitung der Spielstätten. In Großbritannien gibt es annähernd 1.500 Spielhallen für Erwachsene. Einige von ihnen sind täglich 24 Stunden lang geöffnet.

Trotz Maßnahmen wie reduzierten Einsätzen können Spieler an den Automaten bis zu 2 Pfund pro Runde ausgeben. Auf diese Weise können in unter einer Stunde dreistellige Beträge verzockt werden. Folglich sollen Problemspieler darauf vertrauen können, dass Spielersperren von den Betreibern auch tatsächlich durchgesetzt werden.