Britischer Glücksspiel­verband BGC fordert Druck auf soziale Medien

Posted on: 08/06/2023, 09:55h. 

Last updated on: 08/06/2023, 09:58h.

Der britische Glücksspielverband BGC (Betting & Gaming Council) fordert die Mitarbeit von Social-Media-Plattformen bei der Einschränkung der Sichtbarkeit von Marketing für gefährdete Personen. Wie der BGC am Mittwoch in einer Stellungnahme [Seite auf Englisch] erklärt, habe er sich zu diesem Zweck an die Kulturministerin Lucy Frazer gewandt.

Social Media, Apps
Zur Einschränkung der Glücksspielwerbung fordert der britische Branchenverband BGC die Mitarbeit der Social-Media-Plattformen. (Bild: Pixabay)

Ziel des Branchenverbands sei es, neue Maßnahmen für Online-Werbung einzuführen. Derzeit werde dies jedoch durch die Social-Media-Plattformen selbst unterbunden. Im Rahmen früherer Aktionen des BGC hätten Spieler die Möglichkeit gehabt, sich auf den Social-Media-Plattformen vom Erhalt von Glücksspielwerbung abzumelden.

Zum effektiven Spielerschutz seien jedoch weitere Maßnahmen notwendig. Dies sei insbesondere für die Personen wichtig, die sich beim Selbstausschluss-Tool Gamstop angemeldet hätten.

Im Januar 2023 verzeichnete das Selbstausschluss-Tool Gamstop insgesamt über 340.000 Spieler. Allein im Jahr 2022 hätten sich Medienmeldungen zufolge über das Tool 84.000 Personen vom Glücksspiel ausgeschlossen. Mit 48 % habe sich fast die Hälfte der Spieler dabei für den längst möglichen Ausschluss von fünf Jahren entschlossen. Knapp ein Viertel dagegen habe einen Ausschlusszeitraum von einem Jahr gewählt.

Schutz gefährdeter Spieler in den sozialen Medien angestrebt

Den Forderungen der Glücksspielbranche zufolge müsse die Aussendung von Glücksspielwerbung an bei Gamstop registrierte Personen in den sozialen Medien grundsätzlich unterbunden werden. In einem Brief an Kulturministerin Frazer habe BGC-Chef Michael Dugher erklärt, dass dieses Ziel ausschließlich über die Zusammenarbeit der Social-Media-Plattformen erreicht werden könne.

Weiter habe Dugher geschrieben:

Ich möchte Sie dringend bitten, in dieser Angelegenheit zu helfen, indem Sie die Social-Media-Plattformen auffordern, endlich mit dem BGC zusammenzuarbeiten und die entsprechenden Funktionen zur Verfügung zu stellen, damit wir dabei helfen können, die am meisten gefährdeten Personen zu schützen.

Diese Maßnahmen, so betonte der BGC, stimmten mit den jüngsten Bemühungen der Regierung überein, ein sicheres Glücksspiel zu gewährleisten. So habe die Kulturministerin selbst Maßnahmen vorgeschlagen, die sich speziell an die Altersgruppe der unter 25-Jährigen richten, als sie das Whitepaper der Regierung vorgestellt habe.

Glücksspielwerbung in den sozialen Medien sollte den Forderungen des BGC entsprechend nur an Personen über 25 Jahren ausgespielt werden. Zudem sollte die Häufigkeit von Werbeanzeigen innerhalb bestimmter Altersgruppen eingeschränkt werden.

Ohne das Zutun der Plattformen seien derartige Vorgaben allerdings nicht umsetzbar.