Schweizer Geldspielaufsicht meldet Anstieg von Spielmanipulationen
Posted on: 30/04/2025, 10:06h.
Last updated on: 30/04/2025, 10:08h.
- Die Schweizer Geldspielaufsicht (GESPA) meldet für 2024 184 Fälle von möglichen Spielmanipulationen.
- Im Vergleich zum Vorjahr wurde damit ein deutlicher Anstieg registriert.
- Am stärksten betroffen ist der Fußball.
In der Schweiz nahmen die Verdachtsfälle auf Spielmanipulationen im Jahr 2024 laut GESPA deutlich zu. Das ist das Ergebnis ihres Jahresrückblicks im Hinblick auf die Bekämpfung der Manipulation von Sportwettkämpfen. Insgesamt zählten die staatlichen Aufseher 184 mögliche Betrugsfälle bei 166 Wettkämpfen.

Laut GESPA entsprechen die nun gemeldeten Werte einem erheblichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. So waren 2023 lediglich 107 Meldungen eingegangen. Auch die Zahl der betroffenen Veranstaltungen war 2023 mit 92 weitaus niedriger als im Folgejahr.
Allerdings führt die GESPA die höhere Anzahl der Meldungen nicht zwangsläufig auf eine gestiegene Kriminalität in dem Bereich zurück. Stattdessen sei die Kooperation der beteiligten Ermittlungsstellen verbessert werden. Zudem könnten intensivierte Ermittlungsbemühungen für die höheren Werte verantwortlich sein.
Dazu erklärt die GESPA:
Die Anzahl Meldungen liegt damit nochmals höher als im Vorjahr, wozu ein weiter verbesserter Informationsaustausch insbesondere im internationalen Verhältnis beitragen hat.
Die GESPA betont, dass nur ein sehr geringer Teil der Spielmanipulationen die Schweiz betrifft. Beim Gros der Fälle handelt es sich um Spiel- und Wettaktivitäten aus dem Ausland.
Fußball führt mit großem Abstand
Deutlich führend bei den Verdachtsmeldungen ist der Fußball. Analog zu Analysen von anderen Organisationen wie der IBIA entfallen auf dieses Spiel die meisten Hinweise. Mit 140 Fällen gegenüber nur 74 im Jahr 2023 hat sich die Zahl annähernd verdoppelt. Damit rangiert Fußball im Ranking unangefochten an erster Stelle.
Mit weitem Abstand folgt Tennis, auf das im vergangenen Jahr 18 (2023: 12) Meldungen entfielen. Bei Tischtennis, Boxen und Basketball wurden jeweils einstellige Werte gemeldet.
Zu Betrugsfällen auf Schweizer Gebiet kommt es nach Auskunft der GESPA so gut wie nie. Im gesamten vergangenen Jahr leitete die Organisation lediglich zwei Fälle an die Strafverfolgungsbehörden weiter. Bei diesen muss zudem erst noch geklärt werden, ob es dabei zu strafbaren Handlungen in der Schweiz gekommen ist.
Ein wichtiger Faktor für die niedrige Anzahl an Schweizer Verdachtsfällen könnte in dem eingeschränkten Wettangebot in dem Land zu finden sein. So müssen Wettangebote für neue Sportarten stets erst bei der GESPA zur Zustimmung eingereicht werden.
So sind dort im Gegensatz zu anderen Ländern keine Wetten auf Ereignisse möglich, die ein erhöhtes Manipulationsrisiko beinhalten. Auch auf Wettkämpfe ohne sportlichen Wert sind von dem Verbot betroffen.
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