Wie die KSA gegen ille­ga­les Glücks­spiel in den Nie­der­landen vor­gehen will

Posted on: 14/04/2025, 05:03h. 

Last updated on: 11/04/2025, 12:17h.

  • Um illegales Glücksspiel in den Niederlanden zu bekämpfen, setzt die KSA auf eine mehrstufige Strategie.
  • Die Behörde möchte dafür alle Beteiligten in eine Allianz einbinden.
  • Der KSA-Vorsitzende Michel Groothuizen berichtete nun von den Bemühungen.

Nicht erst seit der Online-Legalisierung im Jahr 2021 ist illegales Glücksspiel laut Glücksspielbehörde KSA in den Niederlanden ein permanentes Thema. Um wirksam gegen die Betreiber vorzugehen, setzt die Behörde auf ein mehrstufiges Vorgehen. Darüber berichtete Ende vergangener Woche der KSA-Vorsitzende Michel Groothuizen.

Die KSA sieht illegales Glücksspiel weiterhin als Risiko (Bild: Pexels) Gracht in Amsterdam
Die KSA sieht illegales Glücksspiel weiterhin als Gefahr (Bild: Pexels)

Unter dem Titel Vollgas gegen die Illegalität [Seite auf Niederländisch] erklärt Groothuizen die vielschichtige Herangehensweise seiner Behörde. Um den illegalen Markt mit größtmöglicher Wirkung bekämpfen zu können, sei die enge Kooperation mit anderen Parteien unerlässlich. Die KSA bilde deshalb eine Allianz, um das Erlösmodell der illegalen Anbieter zu untergraben.

Groothuizen sagte dazu:

Wir werden also versuchen, sie von beliebten, legal angebotenen Spielen und von Werbung in sozialen Medien fernzuhalten und Zahlungen an sie zu erschweren. (…) Denn wer kein Geld auf eine Website einzahlen kann, kann auch nicht damit spielen.

Um dies erfolgreich umzusetzen, habe die Behörde vor einigen Monaten ein Projekt gegen die illegale Unterwanderung der Infrastruktur gestartet. Dabei gehe es darum, die „Fähigen und die Willigen“ aus Politik und Wirtschaft zu vereinen, um gemeinsam den Schwarzmarkt zurückzudrängen.

Praktische Umsetzung der KSA-Strategie

In den vergangenen Tagen und Wochen bewies die KSA erneut, wie sie illegale Anbieter bekämpft. Dabei griff sie sowohl auf Geldstrafen als auch Sperrungen zurück. So verhängte sie seit Anfang März Geldbußen in sechs- und siebenstelliger Höhe gegen Akteure aus dem Online-Schwarzmarkt.

Am 6. März musste die Casino-Website des Betreibers Sarah Eternal 900.000 Euro aufgrund fehlender Genehmigungen bezahlen. Anfang dieser Woche überstiegen die Geldforderungen der KSA dann die Millionenmarke. Ein Betrag von 1,2 Mio. Euro wurde für die Website nolimitbet fällig, da sie über keine Online-Berechtigung in den Niederlanden verfügt. Die erste hohe Geldstrafe des Jahres verhängte die Behörde bereits im Januar. Damals traf des das Winning Poker Network, das aufgrund fehlender Glücksspiellizenz sogar 2,275 Mio. Euro bezahlen musste.

Neben den hohen Geldbußen greift die KSA zu weiteren Maßnahmen, um unliebsame Anbieter vom Markt fernzuhalten. Dies zeigt sich nach Angaben der Behörde sowohl beim terrestrischen als auch beim Online-Glücksspiel.

So wurden 2024 zahlreiche Razzien gegen illegales Pokern durchgeführt. Im Online-Bereich wurden zudem allein seit Januar dieses Jahres 20 illegale Glücksspiel-Anwendungen aus App-Stores entfernt. Auch dies belegt das mehrstufige Vorgehen der KSA gegen illegales Glücksspiel in den Niederlanden.