Investoren­gelder verzockt: Krypto-Ca­sino-Gründer wegen Betrugs verhaftet

Posted on: 22/04/2025, 06:00h. 

Last updated on: 21/04/2025, 02:17h.

  • Der Krypto-Casino-Gründer Richard Kim wurde vergangene Woche wegen Betrugs verhaftet.
  • Das FBI wirft dem ehemaligen Banker vor, die Einlagen seiner Investoren verspielt zu haben.
  • Nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 250.000 USD kam Kim vorläufig wieder frei.

Die Kryptobranche wird aufgrund ihrer volatilen und vielfach unvorhersehbaren Entwicklung oft mit dem Glücksspiel verglichen. Wörtlich scheint dies der Gründer der Krypto-Casino-Marke Zero Edge, Richard Kim, genommen zu haben, den die US-Bundespolizei in der vergangenen Woche wegen Betrugs verhaftet hatte. Der Ex-Manager soll Investorengelder in einstelliger Millionenhöhe unterschlagen und in verspielt haben.

Gerichtsgebäude New York
Kim muss sich vor einem New Yorker Gericht verantworten (Bild: Flickr/Ken Lund, CC BY-SA 2.0)

In der vor einem New Yorker Gericht eingereichten Anklageschrift des FBI wird Kim die Veruntreuung von 7 Mio. USD vorgeworfen. Diese Summe sammelte der ehemalige Investmentbanker von Investoren zur Gründung der Krypto-Casino-Marke Zero Edge ein.

Laut Anklage versprach Kim potenziellen Investoren, dass sein Krypto-Casino:

… eine Reihe von On-Chain-Spielen entwickeln und sowohl eine kostenlose/soziale Casino-Version des Spiels als auch eine Echtgeldversion des Spiels betreiben wird.

Allerdings verwendete der umtriebige Gründer die Zahlungen nicht für den Aufbau des Geschäfts, sondern für höchst private Zwecke. Laut Anklage geschah dies in der rekordverdächtigen Zeit von nicht einmal einer Woche nach Erhalt der Gelder.

Kurz nach den eingegangenen Überweisungen transferierte Kim 3,8 Mio. USD auf Coinbase-Konten und eine weitere Million auf weitere Krypto-Börsen. Hinzukommen 2,3 Mio. USD, die auf Kims eigenen Konten landeten.

Verluste bei Krypto-Wetten und Glücksspiel

Auslöser der Veruntreuung sei ausgerechnet ein Betrug gewesen, dem Kim selbst zum Opfer fiel. Demnach habe er 80.000 USD durch eine Phishing-Attacke verloren. Daraufhin habe er gut 1 Mio. USD in riskante Krypto-Assets investiert, die binnen kürzester Zeit wertlos wurden.

Weitaus größer waren nach FBI-Angaben allerdings die beim Online-Glücksspiel erlittenen Verluste. So habe Kim in Online-Casinos mehrere Millionen verzockt.

Dass Kim die Millionensumme von seinen Geldgebern einsammeln konnte, dürfte an seinem imposanten Lebenslauf gelegen haben. So zählten weltbekannte Investmenthäuser wie Goldman Sachs und JPMorgan zu seinen früheren Arbeitgebern. Darüber hinaus hatte Kim bei einer renommierten Anwaltskanzlei sowie einem Krypto-Dienstleister gearbeitet. Dies scheint ausgereicht zu haben, das Vertrauen der Geldgeber ausreichend zu festigen, um dem vorgeblichen Gründer die hohe Summe anzuvertrauen.

Während Kim seinen Investoren weiterhin von der angeblichen Erfolgsgeschichtete des Krypto-Casinos berichtete, wuchsen seine Verluste in der Folgezeit immer weiter an. Nach wenigen Monaten waren laut FBI von der ehemaligen Millionensumme nur noch 460.000 USD übrig.

Wie der aufsehenerregende Betrugsfall ausgeht, ist derzeit nicht abzusehen. Strafmildernd könnte sich auswirken, dass selbst die FBI-Ermittler dem Angeklagten einen Hang zum problematischen Glücksspiel attestieren.