Kentucky Derby: Wettende verlieren Millionenbeträge

Posted on: 07/05/2019, 12:38h. 

Last updated on: 07/05/2019, 12:44h.

Nur wenige Tage nach der umstrittenen Disqualifikation des Kentucky Derby-Siegers Maximum Security wird allmählich das gesamte Ausmaß der Rennrichterentscheidung bekannt. Sie scheint nicht nur für Besitzer, Jockey und Pferd eine bittere Niederlage zu bedeuten, sondern auch für diejenigen, die Siegwetten auf den damaligen 9:2-Favoriten platziert hatten.

Pferde auf Rennbahn
Beim Kentucky Derby kam es in diesem Jahr zu hohen Verlusten bei Wettenden. (Quelle: Wikipedia)

Wie der Sportnachrichtensender ESPN (Link auf Englisch) berichtet, verloren die Wettenden, die einen Sieg von Maximum Security prognostizierten, insgesamt 9 Millionen US-Dollar (ca. 8 Millionen Euro) durch das Urteil am grünen Tisch.

Der Hengst, der zuletzt in eindrucksvoller Manier das Florida Derby gewann, startete als Topfavorit ins Rennen, wurde letztlich aber wegen einer irregulären Beeinträchtigung des Laufes seines Kontrahenten War of Will disqualifiziert. Zum Sieger wurde der Zweitplatzierte Country House ernannt, der das Rennen mit einer Außenseiterquote von 65:1 antrat.

Die Wetten beim Kentucky Derby 2019

Die Wetten auf das Kentucky Derby brachen auch in diesem Jahr alle Rekorde. So setzten die Pferdefreunde US-weit 165,5 Millionen US-Dollar (ca. 147 Millionen Euro) auf das Prestigerennen. Der ausgeschüttete Gewinnpreispool lag bei knapp 41,8 Millionen US- Dollar (ca. 36,6 Millionen Euro) und verteilte sich anteilig auf die teilnehmenden Pferde. Diese zehn Galopper (mit Ausnahme von Maximum Security) brachten Wettfreunden beim sogenannten „Run for the Roses“ das meiste Geld:

Improbable – 6,87 Millionen US-Dollar

Tactius – 5,06 Millionen US-Dollar

Game Winner – 4,42 Millionen US-Dollar

Roadster – 2,72 Millionen US-Dollar

Code of Honor – 2,23 Millionen US-Dollar

War of Will – 1,94 Millionen US-Dollar

Vekoma – 1,93 Millionen US-Dollar

By My Standards – 1,73 Millionen US-Dollar

Cutting Humor – 1,37 Millionen US-Dollar

Gray Magician – 990,109 Millionen US-Dollar

Ein historisches Urteil

In der 145-jährigen Geschichte des Kentucky Derbys war es das erste Mal, dass einem Pferd durch Entscheidung der Rennstewards der Sieg aberkannt wurde.

Die Empörung von Besuchern und Zuschauern des Kentucky Derbys war dementsprechend groß. Aber selbst die eingefleischtesten Pferdenarren hätten vermutlich nicht damit gerechnet, dass sich die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika in die Affäre um die Disqualifikation von Maximum Security einschalten würde.

US-Präsident Donald J. Trump persönlich ließ am Sonntag keinen Zweifel daran, welches Missfallen das Rennergebnis bei ihm auslöste. Via Twitter teilte Trump mit:

„Die Kentucky Derby-Entscheidung war nicht gut. Es war ein hartes und knappes Rennen auf matschigem, rutschigem Boden – eigentlich wunderschön mitanzusehen. Nur in diesen Tagen der politischen Korrektheit konnte sich so eine Aufhebung des Sieges ereignen. Nicht das beste Pferd hat das Kentucky Derby gewonnen. Nicht einmal annähernd.“

Obwohl nicht bekannt ist, welche Fachexpertise der US-Präsident bezüglich des Pferderennsports besitzt, machten sich zahlreiche US-Medien sogleich über den ehemaligen Casinobesitzer lustig. (Video auf Englisch)




Sieger trotz Niederlage

Obwohl die Enttäuschung bei all jenen, die auf einen Sieg von Maximum Security gewettet hatten, groß gewesen sein dürfte, gab es am Samstagnachmittag auch Gewinner.

Zu diesen zählten diejenigen, die Wetten auf einen Sieg von Außenseiter Country House platziert hatten. Mit einer Quote von 65:1 schrieben die Buchmacher das Pferd von Trainer Bill Mott eigentlich schon vor dem Rennen ab, wurden allerdings eines Besseren belehrt.

Donerail
Donerail gewann im Jahre 1913 entgegen aller Vorhersagen. (Quelle: Wikipedia)

Laut der Wettplattform TwinSpires entfiel der größte Gewinn auf einen Kunden, der 2.500 US-Dollar (ca. 2.300 Euro) auf einen Sieg von Country Haus setzte und dafür einen Gewinn in Höhe von 162.500 US-Dollar (ca. 144.000 Euro) erhielt.

In der langen Geschichte des Traditionsrennens gab es lediglich ein Pferd, das mit einer schlechteren Prognose ins Rennen startete und dennoch einen Sieg errang. Im Jahre 1913 lief der US-amerikanische Hengst Donerail mit einer Außenseiterquote von 91:1 zum Sieg und bescherte Wettenden bei einem Einsatz von 2 US-Dollar (ca. 1,8 Euro) einen Sieg von 184.90 US-Dollar (ca. 164 Euro).

Nach viel Geld mag das auf den ersten Blick nicht aussehen. Allerdings entspricht der Betrag einem heutigen Wert von etwa 4.700 US-Dollar (ca. 4.200 Euro). Kein schlechter Verdienst für einen Nachmittag beim Pferderennen.