Greuther Fürth muss E-Sport-Abteilung trotz erfolgreicher Saison schließen
Veröffentlicht am: 26. April 2020, 05:30 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 24. April 2020, 04:05 Uhr.
Die E-Sport-Abteilung des deutschen Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth muss aller Voraussicht nach geschlossen werden. Wie das Sportmagazin „Kicker“ am Donnerstag berichtete, fehlten dem Verein die finanziellen Ressourcen, seine Abteilung und die darin beschäftigten Profis weiterhin zu halten.

Wie Fürths Pressesprecher Immanuel Kästlen erklärt haben soll, sei der Rückzug aus dem E-Sport zwar nicht endgültig besiegelt, jedoch das wahrscheinlichste Szenario. Es mangle aufgrund der Corona-Krise an Sponsoreneinnahmen, da auch die Sponsoren vermehrt auf ihre Finanzen achten müssten.
Der Verein befürchte, dass einige Geldgeber ihre Verträge gänzlich beenden könnten. Gleichzeitig seien neue Vertragsabschlüsse zu diesem Zeitpunkt schwer realisierbar, weshalb der Club sein E-Sport-Engagement zumindest temporär einstellen müsse.
Die E-Sport-Abteilung des SpVgg hat in der Virtuellen Bundesliga jüngst große Erfolge feiern können. Mit nur drei Punkten Abstand zum Erstplatzierten, dem SV Werder Bremen, verfehlten die Fürther im Finale der VBL Club Championship 2019 nur knapp den Sieg.
Das erfolgreiche Profi-FIFA-Duo des Spielervereins, bekannt unter den Spielernamen ‘Fifabio97’ und ‘xImpact10, werde sich daher neuorientieren müssen. Gleiches gelte für die Nachwuchstalente Leon ‘xLeon1903x’ Lödel und Jegor ‘Sweatzz_17’ Bien, die bei der Agentur BAP eSports unter Vertrag stünden.
Die Spieler, die sich bereits auf das nächste Finale der Virtuellen Bundesliga gefreut hatten, zeigten trotz des anfänglichen Schocks über die Nachricht Verständnis. Fifabio97 erklärt:
Als jahrelanger Fan und erster FIFA-Spieler des Kleeblatts war das natürlich erst mal ein Schock und sehr, sehr schade. Wir alle konnten die Gründe durch die Corona-Krise nachvollziehen. Und deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren.
Besondere Förderung nach COVID-19-Pandemie?
Aus der Perspektive der E-Sport-Industrie scheint die durch das Coronavirus ausgelöste Krise somit ein zweischneidiges Schwert zu sein. Zum einen konnte die Branche einen nie zuvor dagewesenen Stellenwert erreichen, zum anderen jedoch bleibt sie von finanziellen Engpässen keineswegs verschont.
Wie wichtig der E-Sport jedoch in Zukunft als Alternative zum klassischen Sport sein könnte, scheint offensichtlich. Die Frage ist daher, ob der einstige Nischensport in Deutschland künftig mehr Anerkennung bekommen wird.
In der Politik ist der E-Sport in der Vergangenheit oft auf Unverständnis getroffen. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und Profi-Fußball-Clubs wie der FC Bayern München verschließen sich weiterhin gegenüber dem Konsolen-Sport.
Insbesondere dank FDP und den Grünen hat es das Thema zwar bereits in den Bundestag geschafft, bei den regierenden Parteien aber wenig Anklang gefunden. Ob diese sich mit Rückblick auf die Entwicklungen des Sports während COVID-19 neubesinnen werden, wird sich zeigen.
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