90 Mio. Euro jährlich: FDJ reagiert auf steuerliche Mehrbelastung
Posted on: 18/02/2025, 04:23h.
Last updated on: 17/02/2025, 06:11h.
- Der Glücksspielanbieter FDJ ist mit einer jährlichen steuerlichen Mehrbelastung von 90 Mio. Euro konfrontiert.
- Die Mehrkosten sind auf die beschlossene Anhebung der Glücksspielsteuern in Frankreich zurückzuführen.
- La Française des Jeux (FDJ) blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 mit 17 % mehr Umsatz zurück.
Der französische Glücksspielanbieter La Française des Jeux (FDJ) wird künftig mit einer steuerlichen Mehrbelastung von 90 Mio. Euro jährlich konfrontiert. In seinem am vergangenen Freitag präsentierten Geschäftsbericht erklärt das Unternehmen, wie es diese Mehrbelastung kompensieren will. Zugleich stellte FDJ für 2024 ein hervorragendes Geschäftsergebnis vor, denn der Umsatz konnte um 17 % gesteigert werden.

Für den Glücksspielkonzern kommt die Entscheidung der Regierung besonders teuer. Nach aktuellem Stand führt die Erhöhung bereits in diesem Jahr für FDJ zu einer steuerlichen Mehrbelastung von 45 Mio. Euro.
Da das Steuerplus nur für die zweite Jahreshälfte gilt, rechnet das Unternehmen für die kommenden Jahre mit entsprechend mindestens doppelt so hohen zusätzlichen Steuerforderungen.
Die Zusatzbelastung ist auf die im vergangenen Jahr beschlossenen höheren Glücksspielsteuern in Frankreich zurückzuführen. Im November beschloss das Parlament, die Steuern ab 1. Juli 2025 anzuheben, um 500 Mio. Euro zusätzlich einzunehmen. Ab Mitte des Jahres wird die Lotteriesteuer von derzeit 6,2 % auf 7,2 % erhöht. Bei in terrestrischen Wettbüros platzierten Sportwetten steigt der Satz von 7 % auf 10 %. Noch härter sind Online-Buchmacher betroffen, denn deren Abgaben an das Finanzamt nehmen von derzeit 10,5 % auf 15 % zu.
Nach eigenen Angaben hat die Unternehmensgruppe bereits begonnen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Diese sollen schrittweise dazu beitragen, die Auswirkungen der Steuererhöhungen bis 2027 vollständig auszugleichen.
Einsparungen durch effizientere Prozesse
Nach jetzigem Stand könnten die Einsparungen durch effizientere interne Prozesse und die kontrollierte Ausgabe von Ressourcen gemanagt werden. Auch über Personaleinsparungen dürfte Medienberichten zufolge nachgedacht werden. Ob dies durch die Nichtbesetzung frei werdender Stellen oder einen Arbeitsplatzabbau geschieht, ist aktuell nicht bekannt.
Parallel zur Meldung über die steuerliche Mehrbelastung präsentierte der Glücksspielanbieter FDJ äußerst positive Geschäftszahlen. Das Unternehmen erklärte dazu knapp:
Sehr gute Leistung im Jahr 2024, über den Erwartungen.
Tatsächlich wuchs der Umsatz auf 3,065 Mrd. Euro, was gegenüber 2023 einem Plus von 17 % entspricht. Ein nicht unerheblicher Teil davon ist auf die Übernahme [Seite auf Englisch] des Wettbewerbers Kindred zurückzuführen.
Unter Herausnahme der Akquisition stiegen die FDJ-Einnahmen aber noch immer um 10 %. Auch beim EBITDA konnte der Betreiber kräftig zulegen. Dort wurden 792 Mio. Euro geniert, was einem Anstieg um 21 % entspricht.
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