Glücksspiel und Mobbing: die dunkle Seite der K-Pop Welt

Posted on: 30/11/2019, 05:30h. 

Last updated on: 29/11/2019, 06:02h.

Der mutmaßliche Suizid der K-Pop Künstlerin Goo Hara (28) am vergangenen Wochenende lenkt den Fokus erneut auf die Schattenseiten der schillernden Welt der teilweise noch recht jungen K-Pop Stars aus Südkorea. Abseits der großen Bühnen beherrschen illegales Glücksspiel, Cyber Mobbing und Prostitution das Leben der Künstler.

Goo Hara
K-Pop Künstlerin Goo Hara nahm sich wegen Cyber Mobbing das Leben. (Bild: pexels.com)

Als die K-Pop Sängerin Goo Hara aufgefunden wurde, habe die Polizei eine handschriftliche Notiz gefunden, in der die Künstlerin ihre Verzweiflung ausgedrückt habe. Laut lokalen Medien sei sie heftigem Cyber Mobbing ausgesetzt gewesen. Über die genaue Todesursache ist bis dato noch nichts bekannt.

Kampf gegen Cyber Mobbing

Hara kämpfte gegen Cyber Mobbing und musste deswegen anscheinend einen hohen Preis zahlen. Medienberichten zufolge habe Goo Hara an Depressionen gelitten. Stress mit dem Management, Erpressungen mit Sex Videos seitens ihres Ex-Freundes und der Suizid der K-Pop Sängerin Sulli, mit der Goo Hara eng befreundet gewesen sein soll, sollen die Ursachen gewesen sein.

Die Polizei betrachte Cyber Mobbing als schweres Verbrechen, sagte Jeon Min Su, ein Ermittler für Cyber-Kriminalität bei der Seoul Metropolitan Police Agency. Es gebe sogar Aufklärungsprogramme für die Öffentlichkeit. Derzeit würden rund 150.000 Fälle jährlich gemeldet.

Der Ermittler ergänzt:

„Bei körperlicher Gewalt ist es recht einfach, weil das Opfer zum Arzt gehen kann. Aber für Cyber-Gewalt gibt es keine Heilung.“

Glücksspiel in der schillernden K-Pop Welt

Die K-Pop Szene hat mehrere Schattenseiten, die unter der farbenfrohen Fassade verborgen sind. Im Sommer dieses Jahres wurden mehrere K-Pop Stars sowie Yang Hyun Suk, einer der großen Produzenten und ehemaliger CEO von YG Entertainment, mit illegalem Glücksspiel und Prostitution in Zusammenhang gebracht.

Ende Oktober untersuchte die Abteilung Sophisticated Crime Investigation der Seoul Metropolitan Police Agency [Seite auf Englisch], ob mehrere Personen, darunter der ehemalige K-Pop-Star Seungri und Yang Hyun Suk, des sogenannten “gewohnheitsmäßigen” Spielens in Casinos außerhalb des Landes schuldig seien.

Südkorea hat sehr strenge Regeln hinsichtlich der Spielaktivitäten seiner Bürger, die sich auf lokale Lotterien, einige Wettoptionen für Rennen und das Kangwon Land Casino 200 km nördlich von Seoul beschränken.

Südkoreanische Staatsangehörige, die in ausländischen Casinos mehr als “nur für kurze Zeit” spielen, müssen mit Geldstrafen von bis zu 20 Mio. KRW (ca. 15.400 Euro) und Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren rechnen.

Glücksspiel in Las Vegas & Co ist für Südkoreaner verboten

K-Pop Gruppe Big Bang
K-Pop-Star Seungri und Yang Hyun Suk werden des illegalen Glücksspiels beschuldigt. (Bild: flickr.com, Republic of Korea)

Die Ermittler behaupteten, dass der 28-jährige Seungri, ein ehemaliges Mitglied der Big Bang Boyband, seit 2014 bei halbjährlichen Besuchen in einem nicht näher bezeichneten Las Vegas Casino über 1 Mrd. KRW (ca. 776.000 Euro) ausgegeben habe.

Medienberichten zufolge sei der Zeitraum länger gewesen, aber Delikte gegen die Glücksspielbestimmungen haben eine fünfjährige Verjährungsfrist.

Der 49-jährige Yang, der in diesem Sommer sein Amt als CEO bei der K-Pop- Plattenfirma YG Entertainment niedergelegt hatte, habe Berichten zufolge mehrere hundert Millionen Won in mehreren Casinos in Vegas im selben Zeitraum ausgegeben.

Drei von Yangs Bekannten, von denen keiner eine Person des öffentlichen Lebens ist, müssten Berichten zufolge mit ähnlichen Anklagen rechnen. Wie hoch die Strafe für das illegale Glücksspiel ausfallen wird, bleibt abzuwarten.

Vom Vorwurf der Förderung der Prostitution freigesprochen

Allerdings war der Vorwurf des illegalen Glücksspiels nicht der einzige, mit dem sich Yang Hyun Suk konfrontiert sah. Der Produzent soll auch im Verdacht gestanden haben, im Jahre 2014 Sex-Dienstleistungen für zwei potenzielle Investoren aus dem Ausland besorgt zu haben.

Die Polizei stellte zwar fest, dass ein ausländischer Investor in dem Fall sexuelle Beziehungen zu einer Prostituierten unterhalten habe, sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass dies von Yang weder vorgeschlagen noch bezahlt worden sei.

Wie die südkoreanische Presse am Montag berichtete, habe die Staatsanwaltschaft des Zentralbezirks Seoul, die sich mit Verbrechen gegen Frauen und Kinder befasst, die Ermittlungen gegen Yang Hyun Suk offiziell beendet.