Britische Glücksspiel-Behörde kündigt härteres Durch­greifen an

Posted on: 15/06/2022, 11:59h. 

Last updated on: 15/06/2022, 12:19h.

Die britische Glücksspiel-Behörde UKGC ist dafür bekannt, bei Verstößen millionenschwere Geldstrafen auszusprechen. Nun hat der UKGC-Vorsitzende Andrew Rhodes ein generell härteres Durchgreifen der Behörde bei Verstößen jeder Art durch die Glücksspiel-Anbieter angekündigt.

Andrew Rhodes
UKGC-Chef Andrew Rhodes ist für härtere Glücksspiel-Regeln (Bild: UKGC)

Rhodes machte die Aussage [Seite auf Englisch] Anfang der Woche bei der vom Westminster Media Forum organisierten Gambling Regulation Conference. Dabei sprach er über die Glücksspiel-Landschaft in Großbritannien im Vorfeld der geplanten Neuregulierung und der bevorstehenden Veröffentlichung eines White Papers zum Thema.

Im Vorfeld der neuen rechtlichen Gestaltung des Glücksspiels wird derzeit an einem White Paper gearbeitet, das die Basis für die neue Regulierung bilden soll. Die Arbeiten verzögern sich jedoch erheblich. Ursprünglich hatte das Papier bereits vor Monaten veröffentlicht werden sollen. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass auch in den kommenden Wochen voraussichtlich noch nicht mit einer Publikation der Vorlage gerechnet werden kann.

Aus Sicht der UKGC gehe es um die Einführung eines strengeren Ansatzes für die Überwachung der Interaktion von Anbietern mit Kunden und eine verstärkte Durchsetzung, wenn die Industrie die Standards der Kommission nicht einhalte. Es sei wichtig, klare Regeln aufzuzeigen.

Rhodes machte deutlich, dass Regelverstöße durch die Betreiber nicht toleriert würden. Die UKGC habe fest vor, Strafen für Verstöße weiter zu verschärfen, solange nicht alle Anbieter begännen, die vorgegebenen Standards konsequent zu erfüllen.

Anbieter „schaden sich selbst“

Die wiederholten Gesetzesbrüche gefährdeten laut Rhodes nicht nur die Spieler. Darüber hinaus schade sich die Branche durch ein solches Verhalten auch selbst.

Der UKGC-Direktor erklärte:

Betreiber, die sich nicht an die Vorschriften halten, lassen nicht nur ihre Kunden oder ihr eigenes Unternehmen im Stich. Sie lassen den gesamten Sektor im Stich. Das sollte für die Betreiber genauso frustrierend sein wie für uns.

Es gebe eine Reihe von Anbietern, die sich an die Regeln hielten. Diese litten jedoch unter dem schlechten Image und den verschärften Regeln, die durch die schwarzen Schafe der Branche provoziert würden.

Zugleich betonte Rhode, wie wichtig eine sichere Datengrundlage für den Spielschutz sei. Er machte die Generierung zuverlässiger Daten deshalb zu einer der Hauptaufgaben der UKGC. Angesichts von Schwankungen bei Schätzungen des Anteils der Spielsüchtigen zwischen 0,2 % und 0,7 % der Bevölkerung sei eine genaue statistische Analyse gefragt.

Der UKGC-Chef rechne in diesem Bereich jedoch erst in den kommenden Jahren mit zufriedenstellenden Ergebnissen. Trotzdem gelte es, dem Spielerschutz schon jetzt höchsten Stellenwert einzuräumen, schlussfolgerte Rhodes.