Gefährdet China-Streit die Zukunft der USA-Casinos in Macau?

Posted on: 25/04/2025, 09:35h. 

Last updated on: 25/04/2025, 02:59h.

  • In Macau betreiben drei Unternehmen aus den USA eigene Casinos.
  • Angesichts des ausufernden Streits zwischen den USA und China verfolgen Finanzexperten deren Zukunft mit Skepsis.
  • Derweil steigen die Zahlen der per Flugzeug eingereisten Besucher auf ein Rekordhoch.

In der asiatischen Spielerstadt besitzen sieben Glücksspielkonzerne eine Genehmigung für den Betrieb von terrestrischen Spielbanken. Dazu gehören auch Las Vegas Sands, MGM Resorts und Wynn Resorts aus den USA, die allesamt mehrere lukrative Casinos in Macau führen. Nun äußern Finanzanalysten des Investmenthauses Fitch Zweifel an der Zukunftsfähigkeit dieses Modells.

Venetian Casino Macau
Die US-Betreiber sind in Macau stark vertreten (Bild: Flickr/Green Archer, CC BY-NC 2.0)

Aktuell scheinen die geschäftlichen Verhältnisse gesichert. So besitzen die Casino-Betreiber noch Lizenzen bis zum Jahr 2032. Spätestens bei deren Verlängerung könnte es jedoch zu Problemen kommen, so der Fitch-Report.

Die Vergangenheit habe gezeigt, dass China ausländische Unternehmen im Rahmen diplomatischer Auseinandersetzungen ins Visier nehme. Verstärkte Kontrollen oder auch eine Verweigerung der Lizenzverlängerung wären erhebliche Druckmittel.

Es könnte allerdings auch noch schlimmer kommen. So warnt Fitch:

Ein Szenario, in dem US-Betreiber gezwungen sind, ihre Macau-Geschäfte zu verkaufen, könnte plausibler werden, wenn sich die Beziehungen zwischen den USA und China mittelfristig weiter verschlechtern.

Derzeit schätzen die Finanzanalysten das Worst-Case-Szenario als unwahrscheinlich ein. Allerdings hat die jetzige US-Regierung bereits bewiesen, wie kurzfristig es zur Verschlechterung der Beziehungen zwischen Staaten kommen kann. Die Casino-Betreiber aus den USA dürften die Entwicklung deshalb mit einer gewissen Unruhe verfolgen.

Besonders für Sands wäre ein Ausschluss aus Macau fatal. Der Glücksspielkonzern generierte im vergangenen Jahr 63 % seiner Umsätze in der Stadt. Doch auch MGM (23 %) und Wynn (52 %) würde das Aus empfindlich treffen.

Rekordzahl an Besuchern am Flughafen

Wie schmerzlich der Verlust der Macau-Casinos für die Betreiber aus den USA sein könnte, zeigt sich angesichts der anhaltenden Popularität der Glücksspieldestination. Im ersten Quartal 2025 meldete der Flughafen 1,83 Millionen Passagiere.

Damit stellte der Flugverkehr einen neuen Rekord auf. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnten die Zahlen bei 14.000 An- und Abflügen noch einmal um 2,2 % gesteigert werden.

Mit 46 % stammte ein Großteil der Besucher aus China, aber Touristen aus anderen Ländern holen zahlenmäßig auf. So kamen 18 % aus Taiwan und weitere 36 % aus anderen asiatischen Staaten.

Im Gegensatz zur steigenden Anzahl der Besucher stagnierten die Steuereinnahmen im ersten Quartal. Mit 22,20 Mrd. MOP (2,44 Mrd. Euro) lagen diese nur 0,2 % über dem Vorjahr und damit leicht unter den Erwartungen der Regierung.

Für das Gesamtjahr sind Steuereinnahmen von 93,12 Mrd. MOP eingeplant. Finanzanalysten bezweifeln, dass dieses ambitionierte Ziel erreicht werden kann. Doch auch wenn dies von den Casinos in Macau nicht ganz geschafft wird, hätten die drei Betreiber aus den USA einen erheblichen Anteil an den Erlösen.