Entain fordert ein Ende des Glücks­spiel­mono­pols in Öster­reich

Posted on: 24/06/2025, 03:02h. 

Last updated on: 23/06/2025, 03:07h.

  • Entain-Manager setzen sich für einen lizenzierten Glücksspielmarkt in Österreich ein.
  • Das Unternehmen könnte mit seiner Sportwetten-Marke bwin in dem Land aktiv werden.
  • Laut Entain ist das in der Alpenrepublik herrschende Glücksspielmonopol gescheitert.

Das in Deutschlands südlichem Nachbarland herrschende Glücksspielmonopol hat nach Ansicht von Glücksspielunternehmen ausgedient. Diese Ansicht bekräftigte der Glücksspielkonzern Entain, der sich am Montag öffentlich für einen lizenzierten Glücksspielmarkt in Österreich einsetzte.

Fahne Österreich
Endet das Monopol in Österreich bald? (Bild: Pixabay)

Gegenüber Medien kritisierte Florian Sauer, Geschäftsführer von Entain Österreich, das bestehende System. Als deutliches Anzeichen für dessen Scheitern nennt Sauer die geringe Kanalisierung im Land.

Dem Entain-Manager zufolge würden nur etwa 40 % der österreichischen Online-Spieler das Angebot des Monopolisten win2day nutzen. win2day ist die Online-Website der Österreichischen Lotterien, dem einzigen lizenzierten Online-Betreiber im Land.

Trotz des Monopols agieren in Österreich zahlreiche Online-Betreiber. Besonders im Sportwetten-Sektor befinden sich darunter zahlreiche Marken von global agierenden Glücksspielkonzernen. Diese besitzen meist Genehmigungen von anderen europäischen Glücksspielbehörden, bspw. auf Malta.

Die jetzige Regelung schade Österreich gleich zweifach, bekräftigte Sauer. So leide der Spielerschutz, da sich unter etablierte Glücksspielunternehmen eine Vielzahl dubioser Betreiber aus Asien, Russland oder der Karibik mischten.

Bessere Kanalisierung mit mehreren Lizenzen?

Im Gegensatz zu weltweit bekannten Marken aus der Sportwetten-Branche bestehe bei Anbietern dieser Art keinerlei Schutz. Folglich seien auch die auf den Spielerkonten liegenden Gelder nicht sicher. Ein Mehrfachlizenzsystem könnte das legale und sichere Geschäft der Buchmacher stärken und Kriminalität zurückdrängen, so die Branche.

Sauer betonte:

Wir wissen aus dem Rest der EU, dass man durch ein Lizenzsystem mehr Menschen in den regulierten Markt bekommt und dadurch Spielerschutz viel wirkungsvoller ist.

So könnten z. B. Spieler mit einem problematischen Verhalten anbieterübergreifend gesperrt werden, um sie vor hohen Verlusten zu schützen. Darüber hinaus würde der Staat von weiteren Lizenzen profitieren.

Der Entain-Manager rechnete vor, dass die Steuereinnahmen Österreichs jährlich um rund 200 Mio. Euro steigen könnten. Solange es ein solches System nicht gebe, fließe das Geld weiterhin in die Taschen der illegalen Konkurrenz.

Voraussetzung für eine funktionierende Regulierung ist die Schaffung einer entsprechenden Instanz. Dies ist im Rahmen eines neuen Glücksspielgesetzes geplant. Demnach soll künftig eine unabhängige Behörde über den Sektor wachen und so für einen umfassenden Spielerschutz sorgen.