EA für FIFA 21-Lootboxen-Werbung in Spielzeugkatalog scharf kritisiert
Veröffentlicht am: 28. September 2020, 01:52 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 28. September 2020, 04:27 Uhr.
Der US-amerikanische Spieleentwickler Electronic Arts (EA) steht zum wiederholten Male wegen seines Angebots von Lootboxen in der Kritik. Medienberichten zufolge habe das Unternehmen in einem Spielzeug-Katalog für In-Game-Käufe im Videospiel FIFA 21 Ultimate Team geworben. Die Werbung sei in der jüngsten Ausgabe des Katalogs der britischen Smyths Toys erschienen.

Werbung für virtuelle FIFA-Währung
In der Werbeanzeige wird in vier Schritten geschildert, wie man im Ultimate Team-Spielmodus spielt. In Schritt zwei wird der Leser aufgefordert, „FIFA-Points zu nutzen, um Packs zu öffnen“. Auch in einem Geschäft waren ähnliche Anzeigen auf Plakaten zu sehen.
FIFA-Points sind die virtuelle Währung, die Electronic Arts speziell für den Ultimate Team-Modus kreiert hat. Die Packs fungieren dabei als Lootboxen, die nach dem Zufallsprinzip funktionieren.
Die Anzeige wurde in der Folge von Twitter-Nutzern geteilt:
Put your two eyes 👀 on step two.#ThisIsntOK pic.twitter.com/IA6HRv2Elf
— FIFA21Mistakes (@AllFifaMistakes) September 26, 2020
Der Post rief eine Vielzahl an kritischen Stimmen auf den Plan. Das Vorgehen von EA sei unethisch und normalisiere In-Game-Käufe für Kinder. So äußerte sich ein Twitter-Nutzer folgendermaßen:
Ich verstehe einfach nicht, warum FIFA nicht als Glücksspiel gilt (…). Deckt den Betrug auf.
Sind Lootboxen Glücksspiel?
Zuletzt hatte ein vor zwei Wochen veröffentlichter Bericht des britischen Department for Digital, Culture, Media and Sport (DCMS) auf die Gefahren von Lootboxen hingewiesen und ein Verbot für Kinder gefordert.
Ob es sich bei Lootboxen tatsächlich um Glücksspiel handelt, soll nun eine Online-Konsultation der britischen Regierung klären. Das DCMS hat in der vergangenen Woche verschiedene Akteure dazu aufgerufen, Nachweise zu erbringen, die Lootboxen mit Glücksspiel in Verbindung bringen [Seite auf Englisch].
In Deutschland hatte es zuletzt aus Bayern Forderungen nach der Verschärfung des Jugendschutzgesetzes gegeben. Politiker der Freien Wähler und der CSU hatten im Juli gefordert, ein Mindestalter von 18 Jahren für Glücksspiel-ähnliche In-Game-Käufe festzusetzen. Die neueste Version des FIFA-Videospiels wird in Deutschland im Oktober jedoch trotz der integrierten Lootboxen ohne Altersbeschränkung erscheinen.
Die britische Glücksspielaufsicht hat ihrerseits bereits im Juli 2019 erklärt, dass FIFA-Pakete und Lootboxen nicht als Glücksspiel zu werten seien.
Es bleibt nun abzuwarten, welche Erkenntnisse die Konsultation des DCMS bringen wird, und welche Folgen diese für Lootboxen in Videospielen nach sich ziehen werden.
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