Chile: Regulierung des Online-Glücksspiels rückt näher

Posted on: 15/12/2023, 08:17h. 

Last updated on: 15/12/2023, 08:22h.

Die Abgeordnetenkammer von Chile hat in dieser Woche einen Gesetzentwurf zur Regulierung von Online-Glücksspiel und Sportwetten angenommen. Nun geht der Entwurf an den Senat, wo er in den zuständigen Ausschüssen überarbeitet werden wird.

Chile, Santiago de Chile
Chile plant eine Marktöffnung für das Online-Glücksspiel. (Bild: Pixabay)

Ziel des neuen Glücksspielgesetzes sei es, wie das Finanzministerium von Chile in einer Pressemitteilung [Seite auf Spanisch] erklärte, einerseits Anreize für das legale Online-Glücksspiel zu schaffen. Andererseits seien harte Strafen für den Betrieb illegalen Glücksspiels vorgesehen.

Seit Ende des Jahres 2022 arbeitet die chilenische Regierung an der Neuregulierung des Glücksspielgesetzes. Derzeit sind in Chile lediglich die drei Monopolisten Lotería de Concepción, Polla Chilena (Lotto und Bingo) und Teletrak (Pferdewetten) für das Anbieten von Online-Glücksspielen zugelassen. Die geplante Neuregulierung des Glücksspiels soll dies ändern und den Markt öffnen.

Geldwäsche-Verhinderung sowie Spieler- und Jugendschutz im Fokus

Wie Unterstaatssekretärin für Finanzen Heidi Berner betonte, seien Betreiber von Online-Glücksspielplattformen derzeit nicht nur nicht zugelassen, sondern auch nicht bekannt. Durch das neue Glücksspielgesetz werde es möglich sein, die Herkunft der für das Glücksspiel aufgewendeten Gelder und deren Bestimmungsort zu kennen. Auf diese Weise ließen sich Interessenkonflikte angemessen schützen.

Berner erklärte:

Das Hauptziel dieser Initiative ist es, den Online-Glücksspielmarkt durch die Erteilung einer behördlichen Genehmigung zu regulieren und vor allem die Einhaltung der Anforderungen sicherzustellen, die darauf abzielen, die Begehung von Straftaten und Geldwäsche zu verhindern und zugleich die Nutzer, insbesondere Kinder und Jugendliche, zu schützen, wofür es eine nationale Politik des verantwortungsvollen Glücksspiels geben wird.

Derzeit gebe es nach Angaben der chilenischen Regierung über 900 nicht zugelassene Online-Glücksspiel-Plattformen im Land. Um dies zu ändern, sehe der Gesetzesentwurf unter anderem vor, die Strafverfolgung nicht genehmigter Plattformen zu verschärfen.

Medien sollen ausschließlich für legale Glücksspiel-Plattformen werben dürfen. Darüber hinaus soll es Regelungen zu Kontrolle der Glücksspielzahlungen geben. Zu diesen Kontrollmaßnahmen gehöre die Sperrung von Transaktionen an nicht lizenzierte Online-Glücksspielbetreiber.

Die Durchsetzung derartiger Maßnahmen soll einerseits durch Netzsperren ermöglicht werden. Andererseits soll es neue Regeln zum Informationsaustausch zwischen den Behörden geben.

Bis die Regierung Chiles konkrete Maßnahmen dieser Art planen und durchsetzen kann, muss es jedoch erst zur Verabschiedung des neuen Glücksspielgesetzes kommen. Wann dies so weit sein könnte, gab das Finanzministerium in seiner Pressemitteilung nicht bekannt.