Jugendschutz: Britische Glücks­spiel-Anbieter über­arbeiten Marketing-Kodex

Posted on: 05/09/2023, 10:27h. 

Last updated on: 05/09/2023, 10:27h.

In Großbritannien sind die Glücksspiel-Anbieter angesichts drohender Werbeverbote um einen umfassenderen Spieler- und Jugendschutz bemüht. Am Montag veröffentlichte der Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) ein Maßnahmenpaket mit einem neuen Marketing-Kodex, der einen besseren Schutz von Minderjährigen gewährleisten soll.

Kind vor Computer
Der Jugendschutz soll verbessert werden (Bild: Pixabay)

So sahen die bisherigen Vorschriften vor, dass alle gesponserten oder bezahlten Anzeigen in sozialen Medien auf Verbraucher ab 25 Jahren ausgerichtet sein müssen. Nach den neuen Leitlinien wird diese 25+-Regel auf alle digitalen Medienplattformen ausgedehnt, die einen entsprechenden Altersfilter anbieten.

Um den neuen Marketing-Kodex umzusetzen, bleibt den britischen Glücksspiel-Anbietern noch etwas Zeit. Der BGC gab bekannt, dass die Leitlinien verpflichtend ab dem 1. Dezember 2023 in Kraft treten sollen.

Um den Spieler- und Jugendschutz zusätzlich noch weiter zu stärken, müssen die Glücksspiel-Unternehmen bei ihrer Werbung künftig Informationen über das verantwortungsvolle Spiel einen größeren Platz einräumen. Demnach sollen ab Dezember mindestens 20 % der in TV und Radio geschalteten Glücksspielwerbung für dieses Thema reserviert sein.

Die neuen Richtlinien seien laut BGC nur ein Teil der Maßnahmen, auf die die lizenzierte britische Glücksspiel-Branche für einen optimierten Spielerschutz setze. Bereits in den vergangenen Monaten seien demnach zahlreiche weitere Verbesserungen umgesetzt worden.

Zahlreiche Verbesserungen umgesetzt

Zu den Änderungen zählt der Glücksspielverband unter anderem das Verbot von Fernsehwerbung für Glücksspiele sowie Einzahlungslimits und Sperrfristen bei Glücksspielautomaten. Darüber hinaus gehörten verbesserte ID-Checks und Alterskontrollen zu den wirksamen Tools, um Jugendliche vor den negativen Auswirkungen des Glücksspiels zu schützen.

Aus diesem Grund sieht sich der Verband auf einem guten Weg. Seine Mitglieder hätten sich dazu verpflichtet, die Standards im Glücksspiel weiter zu verbessern. Der Schutz junger Menschen genieße dabei oberste Priorität.

BGC-Geschäftsführer Michael Dugher betonte:

Die BGC-Mitglieder haben bereits wichtige Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass die Werbung unserer Mitglieder nur die richtigen Zielgruppen erreicht. (…) Sichere Glücksspielwerbung ist absolut entscheidend.

Es gehe darum, sicherzustellen, dass die Kunden über sichere Glücksspiel-Tools Kenntnis hätten und diese auch einsetzten. Auf diese Weise wolle man dazu beitragen, dass die Minderheit der Spieler, die mit Suchtproblemen kämpfe, die bestmögliche Unterstützung erhalte. Dazu beitragen würden auch die gesteigerten Zuwendungen für Forschungs- und Therapieprojekte, die von den BGC-Mitgliedern finanzielle Hilfe erhielten.