Niederlande melden Wachstum beim Online-Glücks­spiel

Posted on: 05/04/2024, 05:30h. 

Last updated on: 04/04/2024, 05:54h.

Die Niederlande haben im vergangenen Jahr ein Wachstum beim Online-Glücksspiel verzeichnet. Am Donnerstag veröffentlichte die Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) die neuen Umsatzdaten [Seite auf Niederländisch] der Branche. Demnach stiegen die Bruttospielerträge 2023 auf 1,39 Mrd. Euro.

KSA-Grafik Glücksspiel
Das Online-Glücksspiel legte 2023 weiter zu (Bild: KSA)

Im Vorjahr hatten die Erlöse laut KSA noch bei 1,08 Mrd. Euro gelegen. Damit schoss der Umsatz beim Online-Glücksspiel der Niederlande im Vergleich zu 2022 um 28 % in die Höhe.

Trotz der deutlich höheren Einnahmen vermeldet die Behörde einen Wachstumsrückgang im Vergleich zu früheren Jahren. Dies wird bei Betrachtung des zweiten Halbjahres besonders deutlich. So konnten die Einnahmen von Juli bis Dezember gegenüber der ersten Jahreshälfte lediglich um 1 % gesteigert werden.

Die Anzahl der aktiven Online-Konten wuchs gegenüber 2022 ebenfalls an. Gab es damals noch 970.000 aktive Accounts, erhöhte sich deren Zahl innerhalb eines Jahres auf 1,1 Millionen. Nach Schätzungen der Behörde nahmen in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 etwa 726.000 Personen aktiv am lizenzierten Online-Glücksspiel teil. Das bedeutet, dass etwa 5 % der erwachsenen niederländischen Bevölkerung online spielten.

Nach Angaben der KSA beliefen sich die Verluste Spieler im zweiten Halbjahr auf 958 Euro pro Person. Mit umgerechnet rund 160 Euro pro Monat liegt diese Zahl knapp unter den 170 Euro aus der ersten Jahreshälfte.

Jüngere Spieler bis 23 Jahren verloren dabei mit monatlich 52 Euro weniger Geld. Dafür waren sie häufiger Nutzer von Online-Glücksspiel. So betrug ihr Anteil an der Bevölkerung 9,5 %, wohingegen 22 % der Konten auf diese Altersgruppe entfielen.

Spielerschutz und Kanalisierung gestärkt

In Bezug auf die seit Juli 2023 geltenden Einschränkungen bei der Glücksspielwerbung zieht die Behörde ein positives Fazit. Das Wachstum der Branche zeige, dass ein Werbeverbot die Unternehmen nicht gefährde. Dafür profitiere der Spielerschutz von der Maßnahme.

Die KSA erklärt dazu:

Die Zahl der Besuche von Personen, die keine Spieler sind, auf Glücksspiel-Websites ist deutlich zurückgegangen. Personen, die bereits gespielt haben, besuchen die Websites nicht seltener, sodass das Werbeverbot hauptsächlich Personen betrifft, die noch nicht spielen.

Auch im Hinblick auf die Kanalisierung urteilt die KSA positiv. Demnach sei das bei der Legalisierung formulierte Ziel von mindestens 80 % legaler Nutzung übertroffen worden.

2023 habe in den Niederlanden der Anteil der ausschließlich auf lizenziertes Online-Glücksspiel zugreifenden Spieler bei 90 % gelegen. Die KSA betont, diesen Wert auch künftig gewährleisten zu wollen.