Illegale Glücks­spiel­an­bieter in Bel­gien unter­graben den Spieler­schutz

Posted on: 02/06/2025, 04:00h. 

Last updated on: 01/06/2025, 04:11h.

  • Illegale Glücksspielanbieter in Belgien abseits jeder Regulierung. 
  • Jeder vierte belgische Spieler spielt illegal.
  • BAGO warnt vor Kontrollverlust.

Die Glücksspielbranche in Belgien steht unter Druck. Eine aktuelle Studie, in Auftrag gegeben von der Belgian Association of Licensed Gaming Operators (BAGO), zeigt, wie stark sich illegale Glücksspielanbieter in Belgien ausbreiten. Laut Ergebnissen spielt inzwischen jeder vierte belgische Glücksspieler auf unregulierten Plattformen. Diese operieren außerhalb des gesetzlichen Rahmens. Sie verzichten auf Altersverifikation, Einzahlungslimits oder die Einbindung ins nationale Sperrsystem EPIS.

Symbolbild Belgien
25 Prozent der belgischen Spieler nutzen illegale Anbieter (Bild: Unsplash/Mateo Krossler)

47 Prozent der Personen, die sich selbst vom Glücksspiel ausgeschlossen haben, setzen ihr Spielverhalten über illegale Seiten fort. Der gesetzlich vorgesehene Schutzmechanismus greift damit bei fast der Hälfte der Betroffenen nicht mehr.

Junge Erwachsene im Fokus der illegalen Anbieter

Der stärkste Anstieg zeigt sich in der Altersgruppe der 18- bis 21-Jährigen. Bereits vor dem gesetzlichen Verbot für unter 21-Jährige im Jahr 2024 nutzten rund 50 Prozent dieser Zielgruppe unlizenzierte Plattformen. Heute sind es 65 Prozent.

Fast alle dieser jungen Spieler (97 Prozent) kennen mindestens eine illegale Marke. Nur ein Bruchteil nennt einen lizenzierten Anbieter als erste Assoziation beim Thema Online-Glücksspiel.

Social Media und Sportwerbung gelten laut Studie als wichtigste Kanäle zur Verbreitung. 31 Prozent der Befragten stießen über soziale Netzwerke auf illegale Angebote, 26 Prozent durch sportbezogene Sponsoringmaßnahmen.

Von der BAGO [Seite auf Niederländisch] wird vor den Folgen des unregulierten Wachstums illegaler Glücksspielanbieter gewarnt. BAGO-Vorsitzender Tom De Clercq weist darauf hin, dass lizenzierte Plattformen strengen Vorgaben unterliegen, in den Spielerschutz investieren und klare Verantwortung übernehmen.

Im Gegensatz dazu werde illegalen Betreibern weitgehend ungehindert Zugang zum Markt gewährt. Dadurch werde ein zunehmender Anteil der Spieler, insbesondere junge und gefährdete Gruppen, einem Umfeld ohne Kontrolle, Regeln oder Schutz ausgesetzt. Das habe Folgen.

Tom De Clercq:

Immer mehr Menschen, besonders junge und gefährdete Gruppen, geraten in einen Kreislauf ohne Kontrolle, Regeln oder Schutz. Wenn wir nicht handeln, droht Belgien die Kontrolle über seinen Glücksspielmarkt zu verlieren.

Auch Vizepräsident Emmanuel Mewissen fordert rasches Handeln. Er unterstreicht, dass BAGO im Kampf gegen die Plage des illegalen Glücksspiels die Umsetzung des Koalitionsabkommens unterstützt. Dieses soll der Glücksspielkommission die nötigen Mittel geben, sich zu einer starken Regulierungsbehörde zu entwickeln.

Nur so lassen sich illegale Glücksspielanbieter wirksam bekämpfen, Verbraucher schützen und ein stabiler, regulierter Markt erhalten.

Aus der Studie wird deutlich, dass illegales Glücksspiel kein Randphänomen mehr ist. Der Schutz junger Spieler und die Durchsetzung bestehender Regeln hat Priorität. Die Stärkung der Aufsichtsbehörde soll jetzt im Zentrum der politischen Verantwortung stehen.