Bericht: Facebook schaltete illegale Glücksspielwerbung in Belgien
Posted on: 05/03/2025, 03:33h.
Last updated on: 04/03/2025, 09:37h.
- Facebook soll einem Bericht zufolge in Belgien illegale Glücksspielwerbung veröffentlicht haben.
- Bei dem Verstoß soll es um Werbung für die in Videospielen verbreiteten Lootboxen gehen.
- Insgesamt soll es zu Hunderten entsprechender Verstöße gekommen sein.
In Belgien werden die in viele Onlinespiele integrierten Lootboxen als illegales Glücksspiel eingestuft und sind deshalb verboten. Trotzdem soll der Social-Media-Gigant Meta auf seiner Plattform Facebook illegale Glücksspielwerbung für diese Angebote in Belgien veröffentlicht haben.

Insgesamt 172 Entwicklerfirmen sollen auf diese Weise Werbung für ihre Games mit den darin enthaltenen Lootboxen geschaltet haben. Dies geht aus einer Analyse hervor, die die Datenforscher der Organisation beClaws am Montag präsentierten.
Dieser zufolge wurde in Belgien in insgesamt 1.574 Online-Anzeigen auf Facebook illegale Glücksspielwerbung geschaltet. Diese wurde demnach von 4,4 Millionen Nutzern gesehen.
Wie weitreichend die Verstöße sind, zeigt sich laut beClaws-Mitglied Leon Y. Xiao an den prominenten Werbetreibenden:
Beliebte Spiele wie ‘Genshin Impact’ und ‘Brawl Stars’, die vor allem bei kleinen Kindern beliebt sind, sind mit dabei.
Besonders kritisch: Unter den Nutzern, die mit der Werbung in Kontakt kamen, befinden sich laut beClaws auch rund 1,26 Millionen unter 21-Jährige. Diese sind in dem Land seit 2024 vom Glücksspiel ausgeschlossen.
Werbung für Lootboxen weit verbreitet
Die illegale Glücksspielwerbung erzielte auf Facebook in Belgien teils Hunderttausende von Views. So wurde laut beClaws allein eine Anzeige des Games Harry Potter: Puzzles & Spells annähernd 400.000-mal gesehen.
Den Datenforschern zufolge verstößt die Meta-Tochter mit der Schaltung der Anzeigen gegen das Glücksspielgesetz des Landes. Schließlich seien die umstrittenen Beutekisten in Belgien seit Jahren verboten.
In Belgien und dem Nachbarland Niederlande wurde der Verkauf von Lootboxen im Jahr 2018 untersagt. Dem vorausgegangen war die Einschätzung der Behörden, dass es sich dabei um illegales Glücksspiel handelt. Trotz des Verbots finden sich die Lootboxen noch immer in vielen populären Games. Studien zufolge hatten 2022 sogar noch über 80 % der Anbieter das Verbot ignoriert.
Lootboxen sind in Belgien nicht grundsätzlich illegal. Allerdings müssen sie zuerst von Behörden geprüft und genehmigt werden, ehe sie in die Spiele integriert werden dürfen. Da die Glücksspielbehörde die Beutekisten allerdings so gut wie nie passieren lässt, kommt die Regelung einem Verbot gleich. Welche Folgen die Schaltung der irregulären Werbung für Facebook in Belgien haben wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.
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