Förderung von illegalem Online-Glücksspiel? Apple und Google verklagt
Posted on: 26/03/2025, 10:08h.
Last updated on: 26/03/2025, 10:08h.
- Apple und Google sind in den USA mit einer Klage wegen illegalem Online-Glücksspiel konfrontiert.
- Die Kläger werfen den IT-Konzernen den lukrativen Vertrieb von Apps mit illegalen Online-Casinos vor.
- Es ist bereits der zweite Versuch, gerichtlich gegen die Casino-Apps vorzugehen.
In den USA stehen Apple und Google wegen der Förderung von illegalem Online-Glücksspiel vor Gericht. Eine von drei Privatpersonen eingereichte Sammelklage wirft den Teich-Giganten vor, über ihre App-Stores die Angebote illegaler Online-Casinos verkauft zu haben.

Die Kläger beschuldigen Apple und Google, eine Schlüsselrolle beim Vertrieb von illegalem Online-Glücksspiel zu spielen. Dies geschehe, indem die Unternehmen von den Apps der nicht lizenzierten Online-Casinos erheblich profitierten.
In der Klage wird den beiden IT-Konzernen nicht die Organisation des verbotenen Spiels angelastet. Stattdessen würden diese aber über die Provisionsregeln Millionenbeträge mit dem illegalen Geschäft generieren. Die Klage stützt sich auf den Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO).
RICO ist ein im Oktober 1970 erlassenes US-Bundesgesetz und widmet sich eigentlich dem Kampf gegen hochkriminelle Strukturen. Auslöser waren Schutzgelderpressungen der US-Mafia und die kriminelle Verwicklung von Gewerkschaften. In der Folge wurden zahlreiche Prozesse gegen die mächtigen Mafia-Clans geführt und deren Mitglieder zu teils jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilt. Seit Anfang der 2000er-Jahre wird RICO zur Ahndung wirtschaftlicher Vergehen eingesetzt. Unter anderem mussten sich auf dessen Grundlage bereits Microsoft, der Ölkonzern BP und die FIFA verantworten. Auch US-Präsident Trump und sein damaliger Handlanger Rudy Giuliani wurden auf dessen Basis angeklagt.
Laut Klage profitierten Apple und Google nicht nur durch die Provisionen der In-App-Käufe von dem illegalen Online-Glücksspiel. Darüber hinaus hätten diese durch die Abwicklung der Finanztransaktionen zwischen Spielern und Casinos über ihre Zahlungssysteme Umsatz generiert. Hinzukämen Werbeeinnahmen von den Online-Casinos.
Erneuter Klageversuch
Apple und Google wird vor Gericht vorgeworfen, indirekt zu dem illegalen Geschäft beizutragen. So heißt es in der Klageschrift:
Die Beklagten erleichtern das räuberische Verhalten der Gewinnspiel-Casinos, indem sie ihnen helfen, die Verbraucher anzusprechen, die am ehesten auf ihre illegalen Machenschaften hereinfallen.
Überdies stellten die Beklagten den Casino-Betreibern Marketinganleitungen, Werbemittel und mehr zur Verfügung. Damit würden sie Verbraucher dazu zu bringen, die Apps der Gewinnspiel-Casinos herunterzuladen und In-App-Käufe zu tätigen.
Die jetzt eingereichte Sammelklage ist bereits der zweite Versuch, gegen die Online-Casino-Apps vorzugehen. Der frühere Fall richtete sich direkt gegen deren Betreiber.
Damals war die Klage abgewiesen worden. Nun versuchen es die Kläger mit ihrem Vorgehen gegen die Betreiber der App-Stores erneut. Es muss sich zeigen, ob sie mit dieser Strategie mehr Erfolg haben werden.
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