Spanien: Deutlicher Anstieg des Online-Glücksspiels im Jahres­vergleich

Posted on: 18/12/2023, 10:11h. 

Last updated on: 18/12/2023, 10:11h.

In Spanien sind die Einnahmen der Online-Glücksspiel-Anbieter im dritten Quartal des Jahres im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die Bruttospieleinnahmen beliefen sich in den Monaten Juli bis September auf 304,26 Mio. EUR.

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Spanien verzeichnet stabilen Anstieg der Einnahmen aus dem Online-Glücksspiel. (Bild: Casino.org)

Im Vergleich zum Vorquartal entspricht dies einem Rückgang von 2,67 %. Verglichen mit dem dritten Quartal 2022 sind die Einnahmen aus dem Online-Glücksspiel dagegen um 23,60 % gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Bericht [Seite auf Spanisch] der spanischen Glücksspielbehörde DGOJ (Dirección General de Ordenación de Juego) hervor.

Online-Casinos als stärkster Sektor

Der größte Anteil der Bruttospieleinnahmen (52,67 %) entfiel mit 160, 26 Mio. EUR auf Online-Casinos. Dicht darauf folgten Sportwetten mit 113,49 Mio. EUR. Deutlich kleiner fielen die Einnahmen aus dem Bingo (3,64 Mio. EUR) und dem Poker (26,81 Mio. EUR) aus.

Anders als die gesamten Glücksspieleinnahmen verzeichnete das Casino-Segment einen Anstieg sowohl im Vergleich zum Vorquartal (6,94 %) als auch im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres (25,25 %). Dabei betrug die jährliche Wachstumsrate für Spielautomaten 25,94 %. Beim Live-Roulette stiegen die Einnahmen sogar um 27,81 % im Jahresvergleich.

Im Fall der Online-Sportwetten betrug das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr 22,66%. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres 2023 sanken die Einnahmen jedoch um 14,86%.

Die Marketingausgaben der Online-Glücksspielanbieter sanken im Vergleich zum Vorquartal um 4,93% auf 93,33 Mio. EUR. Im Vergleich zum dritten Quartal des Jahres 2022 stiegen sie allerdings um 12,01% an. Abzuwarten bleibt, wie diese sich im Gesamtjahr entwickeln.

Sinkende Werbeausgaben nach Beschränkung der Glücksspielwerbung

Im Jahr 2022 lagen die Werbeausgaben der Glücksspielanbieter unter denen des Jahres 2021, in dem in Spanien scharfe Werbebeschränkungen in Kraft traten. Allerdings lagen sie immer noch über den Werbeausgaben aus den Jahren 2016 und 2017.

Verboten sind in Spanien:

  • das Sponsoring von Sportvereinen durch Glücksspielanbieter,
  • die Ausstrahlung von Glücksspielwerbung in Radio und Fernsehen mit Ausnahme der Zeit von 1:00 bis 5:00 Uhr nachts,
  • an unter 18-Jährige gerichtete Glücksspielanzeigen,
  • die Anzeige von Glücksspielwerbung im Internet oder die Zusendung von Glücksspielwerbung per E-Mail, es sei denn, der betreffende Empfänger hat dem ausdrücklich zugestimmt,
  • Glücksspielwerbung mit Prominenten und
  • Boni (zum Beispiel in Form von Prämien für die Anmeldung auf einer Glücksspielplattform).

Dass die Einnahmen trotz der sinkenden Marketingausgaben deutlich gestiegen sind, dürfte für die Glücksspielanbieter ein positives Zeichen sein. Ob sich dieser Trend auch im kommenden Jahr fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Bislang ist noch nicht klar, wie sich der Wechsel des Verbraucherschutzministers auf die Glücksspielpolitik und auf die Performance des Online-Glücksspiels auswirken könnte.