Rekord-Geld­strafe: 888 Holdings distan­ziert sich von William-Hill-Verstößen

Posted on: 29/03/2023, 08:13h. 

Last updated on: 29/03/2023, 08:26h.

Am Mittwoch verhängte die britische Glücksspielbehörde UKGC gegen den Glücksspiel-Konzern William Hill die höchste jemals von ihr ausgesprochene Geldstrafe. Am gleichen Tag veröffentlichte William Hill-Besitzer 888 Holdings ein Statement, in dem sich das Unternehmen von den in der Vergangenheit liegenden Verstößen distanziert.

Logos von 888 Holdings, William Hill
Die beiden Unternehmen fusionierten 2022 (Bilder: 888 Holdings, William Hill)

In der Stellungnahme betonte 888 Holdings, dass die William Hill von der UKGC zur Last gelegten Verstöße vor der Übernahme durch den Wettbewerber stattgefunden hätten. 888 Holdings hatte den Wettbüro- und Online-Glücksspiel-Betreiber im Juni des vergangenen Jahres vom damaligen Besitzer Caesars Entertainment erworben.

888 Holdings: Verstöße kommen nicht mehr vor

Die UKGC habe 888 Holdings mitgeteilt, dass die bei William Hill festgestellten Verstöße in den Bereichen Spielerschutz und Anti-Geldwäsche-Maßnahmen zwischen Mai 2020 und Oktober 2021 erfolgt seien. Somit habe 888 Holdings die Geschäfte erst rund acht Monate nach diesem Zeitraum übernommen.

Zugleich sagte das Unternehmen der UKGC jegliche weitere Unterstützung zu.

Die gesamte Gruppe teilt die Verpflichtung der Glücksspielbehörde, die Compliance-Standards in der gesamten Branche zu verbessern. Wir werden weiterhin mit der Regulierungsbehörde und anderen Interessengruppen zusammenarbeiten, um dies zu erreichen.

Darüber hinaus legte 888 Holdings Wert auf die Feststellung, dass das Unternehmen die monierten Verfehlungen umgehend analysiert und sichergestellt habe, dass diese in Zukunft nicht mehr vorkämen. Dazu habe 888 einen strengen Anforderungskatalog aufgestellt, der umgesetzt worden sei.

Geldstrafe bereits geschäftlich verbucht

888 Holdings trifft die Strafe nicht unvorbereitet, da der Konzern bereits frühzeitig in die Ermittlungen der Glücksspielbehörde eingeweiht worden war. Aus diesem Grund sei die Millionensumme in den Geschäftsbüchern bereits ausgewiesen, so das Unternehmen.

William Hill war im September 2020 von dem US-amerikanischen Glücksspiel-Konzern Caesars Entertainment erworben worden. Die anschließende Fusion der beiden Firmen war im April 2021 genehmigt worden. Dieses war jedoch nicht von Dauer. So hatte Caesars vorrangig Interesse an dem expandierenden Sportwetten-Geschäft von William Hill in den USA. Nach dessen Integration in den Casino-Konzern wurden die restlichen geschäftlichen Aktivitäten an 888 Holdings weiter veräußert.

Derweil kommentierten Vertreter aus dem Glücksspiel-Geschäft die Geldstrafe gegen William Hill. Diese stelle einen „Weckruf für die gesamte Branche“ dar, so Richard Williams von der auf Glücksspiel-Belange spezialisierten Kanzlei Keystone Law’s Gambling Partner.

Williams prognostizierte zudem, dass die strikte Einhaltung des Spielerschutzes und von Anti-Geldwäsche-Maßnahmen das Wachstum einiger Anbieter möglicherweise verlangsamen könne. Zugleich habe die Behörde demonstriert, dass sie gewillt sei, Verstöße auch weiterhin rigoros zu verfolgen.