Wales will Wind­hund­rennen “so bald wie möglich” verbieten

Posted on: 20/02/2025, 06:30h. 

Last updated on: 19/02/2025, 05:34h.

  • In Wales könnte schon bald ein Verbot von Windhundrennen in Kraft treten.
  • Die Regierung folgt damit dem Wunsch in der Bevölkerung, von der knapp zwei Drittel die Rennen ablehnen.
  • Mit dem angekündigten Aus ist das Land Vorreiter in Großbritannien.

Fans von Windhundrennen müssen sich in Wales schon bald auf ein Verbot einstellen. Die Regierung des Landes erklärte in dieser Woche, die Hunderennen „so bald wie möglich“ gesetzlich verbieten zu wollen.

Windhundrennen
Die Rennen sind auch in Wales umstritten (Bild: Pixabay/Herbert Aust)

Regierungsvertreter stützen sich bei ihrer Entscheidung auf eine breite Mehrheit in der Bevölkerung. Bei einer Umfrage hatten sich zuletzt annähernd zwei Drittel der Befragten für ein Aus der umstrittenen Rennen ausgesprochen. Eine entsprechende Petition wurde binnen kurzer Zeit über 35.000-mal unterzeichnet.

Als Termin für die Umsetzung des Verbots geben die Befürworter einen Zeitrahmen bis Mai kommenden Jahres an. Dann finden im Südwesten Großbritanniens die nächsten Parlamentswahlen statt.

Die Nachricht vom nahenden Verbot der Windhundrennen in Wales wurde von Tierschutzorganisationen begrüßt. Sie forderten, dass England, Schottland und Nordirland diesem Beispiel baldmöglichst folgen sollten.

Windhundrennen seien „von Natur aus gefährlich für die beteiligten Hunde“, so die Kritiker. Die schnellen Rennen führten auf ovalen Bahnen bei vielen Hunden zu erheblichen Verletzungen, wodurch Tiere teilweise eingeschläfert werden müssten.

Begrenzte Wirkung des Verbots und Kritik

Ein Verbot der Windhundrennen in Wales dürfte große Aufmerksamkeit im Sportbereich erregen. Allerdings sind die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen gering, denn in dem Land gibt es nur eine Rennbahn für die Hunde.

Wie zu erwarten wurde Ankündigung vom Greyhound Board of Great Britain (GBGB) kritisiert. Der Verband argumentiert, dass das Verbot politisch motiviert sei. Auf tatsächlichen Tierschutzbedenken beruhe es jedoch nicht.

GBGB-Direktor Mark Bird erklärte dazu:

Diese Ankündigung hat nichts mit dem Wohlergehen von Windhunden zu tun, sondern mit dem Druck der extremen Tierrechtsbewegung. Die walisische Regierung hat (…) hervorgehoben, dass es keine Beweise für ein Verbot dieses Sports gibt.

Der stellvertretende Ministerpräsident Huw Irranca-Davies verteidigte den Schritt. Dabei verwies der Politiker auf ähnliche Verbote in anderen Ländern. Dazu zählt auch Neuseeland, wo die Regierung im Dezember ein Verbot der Rennen ankündigte.

Zugleich kündigte Irranca-Davies an, die Weisung nicht überhastet durchzusetzen. Es müsse sichergestellt werden, dass alle in der Branche tätigen Personen ausreichend Zeit für einen Rückzug hätten. Parallel dazu müsse das Wohlergehen der Hunde geschützt werden.