Wettmanipulation im Sport: IBIA meldet 40 Warnungen für das erste Quartal
Posted on: 04/05/2023, 09:50h.
Last updated on: 04/05/2023, 09:55h.
Die International Betting Integrity Association (IBIA) hat am Mittwoch ihren Quartalsbericht für die ersten drei Monate des Jahres 2023 veröffentlicht. Von ihren Mitgliedern seien in diesem Zeitraum 40 verdächtige Wettaktivitäten gemeldet worden.
Meldungen zu verdächtigen Wetten seien aus fünf Kontinenten und 22 Ländern eingegangen. Insgesamt seien neun Sportarten betroffen gewesen, am stärksten der Fußball. Auf ihn seien allein 15 Meldungen entfallen, dicht gefolgt vom Tennissport mit 12 Meldungen.
Auch im Jahresbericht [Seite auf Englisch] der IBIA zum Jahr 2022 stammten die meisten Verdachtsmeldungen aus dem Tennissport und dem Fußball. Für insgesamt 15 Mannschaften, Sportfunktionäre oder Spieler hatten die Meldungen Sanktionen zur Folge. In einigen Fällen, wie zum Beispiel denen der französischen Tennisprofis Jules Okala und Mick Lescure, führten die Verdachtsmeldungen und daraufhin eingeleitete Untersuchungen zum lebenslangen Ausschluss vom Profisport.
Spanien laut IBIA Vorreiter bei der Wettmanipulation
Hinsichtlich der von Manipulation von Sport und Wetten betroffenen Länder sei Spanien Vorreiter gewesen. Allein acht Meldungen seien auf Sportevents in dem Land entfallen. Dies entspreche bereits jetzt der Gesamtzahl der im vergangenen Jahr für Spanien gemeldeten verdächtigen Wettaktivitäten.
Analysiert worden seien auch verdächtige Wetten auf dem lateinamerikanischen Markt. Zwar würden die Meldungen hier noch deutlich geringer ausfallen als in Europa, im Zeitraum von 2018 bis 2022 seien gleichwohl insgesamt 105 Meldungen aus der Region bei der IBIA eingegangen.
Die meisten Meldungen würden dabei aus Brasilien und dort insbesondere aus dem Fußball stammen. Dies sei der IBIA zufolge nicht verwunderlich, da Fußball und Fußballwetten dort ausgesprochen beliebt seien. Dementsprechend wichtig sei eine entsprechende Regulierung.
So erklärte IBIA-CEO Khalid Ali:
Ein gut regulierter Sportwettenmarkt ist für den Kampf gegen Spielmanipulation im Zusammenhang mit Sportwetten unerlässlich. Alle Beteiligten – Wettanbieter, politische Entscheidungsträger, Regulierungsbehörden und der Sport – müssen eine wichtige Rolle spielen, um sicherzustellen, dass Brasilien in den Genuss eines dynamischen und wettbewerbsfähigen regulierten Sportwettenmarkts kommt und gleichzeitig die Risiken von Spielmanipulation verringert werden.
Sportwetten sind in Brasilien seit dem Jahr 2018 legal. Allerdings kündigte die Regierung an, noch in diesem Jahr einen neuen Rechtsrahmen veröffentlichen zu wollen. Dessen Ziel sei es unter anderem, Spielmanipulation einzudämmen. Wie die neuen gesetzlichen Regelungen aussehen werden, wird sich mit ihrer Veröffentlichung zeigen.
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