Wettkunde erhält 20.000 USD Entschädigung wegen Pferde-Doping

Posted on: 16/08/2020, 05:30h. 

Last updated on: 14/08/2020, 12:41h.

Ein Mann aus dem US-Bundesstaat Illinois, der im Jahr 2016 bei einer Wette auf ein Pferderennen verloren hatte, hat 20.000 USD (rund 17.000 Euro) Entschädigung erhalten. Medienberichten zufolge sei das Gewinnertier gedopt gewesen und habe das Rennen unrechtmäßig gewonnen. Die Entscheidung sei im Juli getroffen und am Mittwoch bekannt gegeben worden.

Trabrennen
Der Kläger hatte die Wetten auf ein Trabrennen wegen Doping verloren. (Flickr: „Harness racing” by Benny Mazur, licensed under CC BY 2.0)

Wetten verloren wegen gedoptem Pferd

Die betreffenden Wetten habe der Kläger Jeffrey Tretter im Januar 2016 bei einem Trabrennen auf der Meadowlands-Rennstrecke im US-Bundesstaat New Jersey abgeschlossen. Die Pferde, auf die er gesetzt habe, hätten hinter dem gedopten Pferd namens Tag Up and Go lediglich den zweiten bis fünften Platz erreicht.

Im Anschluss an das Rennen habe der Rennbahn-Betreiber bekannt gegeben, dass das Tier auf Grundlage von Blutproben vom Dezember 2015 positiv auf die illegale Substanz Erythropoetin (EPO) getestet worden sei.

Wäre das Pferd disqualifiziert worden, hätte Tretter einen Gewinn in Höhe von 31.835 USD aus seiner Wette erhalten.

Im März 2018 habe er daher beim U.S. District Court in New Jersey Klage wegen Betruges gegen den Trainer Robert Bresnahan Jr. und den Pferdebesitzer J. L. Sadowsky eingereicht.

Die Verhandlungen seien von der Tierschutzorganisation PETA finanziert worden. Berichten von PETA zufolge sei Medikamentenmissbrauch im Pferdesport ein verbreitetes Problem. Durch die Unterstützung der Verhandlungen erhoffe sich die Organisation einen Rückgang von Doping bei Pferderennen.

Präzedenzfall im Pferdesport

Die Klage sei in ihrer Art einmalig gewesen. Bei bisherigen Fällen von Doping seien bisher lediglich der Titel und das Preisgeld des betreffenden Rennens aberkannt sowie Strafzahlungen durch die zuständigen Behörden ausgesprochen worden. Wettkunden seien in einem solchen Fall noch nie entschädigt worden.

Tretter hoffe, dass der Pferdesport durch diese Präzedenzentscheidung gerechter werde, sodass Wettkunden sich auf die Leistung der Tiere verlassen könnten:

Wir waren aufgrund des Präzedenzfalls viel Widerstand ausgesetzt, aber ich hoffe, dass dies die Türen für andere öffnen wird, um die Verantwortlichen für ihre offensichtlichen Betrügereien auf Rennstrecken in ganz Nordamerika zur Rechenschaft zu ziehen.

Er fordere Wettkunden dazu auf, sich zu organisieren und sich für ihre Rechte in Betrugsfällen einsetzen, so Tretter.