Anzahl der Spiel­hallen in Mecklen­burg-Vor­pommern deut­lich gesunken

Posted on: 05/05/2025, 09:38h. 

Last updated on: 05/05/2025, 09:38h.

  • In Mecklenburg-Vorpommern gab es Ende 2024 nur noch insgesamt 135 Spielhallen.
  • Damit ist die Zahl der Betriebe laut Innenministerium erheblich gesunken.
  • Zugleich wird insbesondere beim illegalen Online-Glücksspiel eine Zunahme verzeichnet.

Beim Vergleich der Zahlen aus den vergangenen Jahren wird der Rückgang der Spielhallen in Mecklenburg-Vorpommern besonders deutlich. Während es Ende 2021 noch 210 Spielstätten in dem Bundesland an der Ostsee gab, ging deren Zahl drei Jahre später um rund ein Drittel zurück.

Spielhallen-Schild
Die Zahl der Betriebe ist stark rückläufig (Bild: Pixabay)

Die neue Zahl geht auf Daten aus den örtlichen Ordnungsbehörden zurück. Leichte Schwanken sind demnach möglich, aber der Trend ist eindeutig. Die Daten gab das Innenministerium in seiner Antwort auf eine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Ann Christin von Allwörden an.

Ausschlaggebend für den rapiden Rückgang dürfte die Anwendung der Abstandsregeln sein. Diese sehen einen Mindestabstand von 500 Metern zwischen den Spielstätten, aber auch zu Bildungseinrichtungen vor.

Die reduzierten Abstände wirkten sich für die Betriebe besonders stark in Städten aus. Nach Angaben des Ministeriums sank die Zahl in Rostock von 24 auf nur noch drei. In Schwerin ging es gleichzeitig von 18 auf vier Spielstätten zurück.

Illegales Online-Spiel wächst

Eine direkte Folge des reduzierten Angebots könnte die Zunahme illegaler Aktivitäten beim Glücksspiel sein. Nach Angaben des Innenministeriums wurden zuletzt vor allem beim Online-Glücksspiel, aber auch im terrestrischen Bereich vermehrt Fälle aufgedeckt.

Demnach seien in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt 166 Verdachtsfälle registriert worden. In den beiden Vorjahren habe deren Zahl bei insgesamt nur acht Delikten gelegen.

Als wichtigen Grund für die Eindämmung der Spielhallen in Mecklenburg-Vorpommern wird der Spielerschutz aufgeführt. Tatsächlich legen Untersuchungen nahe, dass das Spiel bei einem kleinen Anteil der Nutzer zu problematischem Verhalten führt. Laut Glücksspielatlas Deutschland 2023 entwickelt etwa jeder 13. Glücksspieler durch die Teilnahme gesundheitliche, finanzielle oder soziale Probleme.

Kritiker der Entwicklung geben zu bedenken, dass das landbasierte Spiel durch die scharfen Regeln in den illegalen Markt abgedrängt wird. Demnach führten die Schließungen legaler Betriebe zur Neueröffnung von nicht lizenzierten Hinterzimmer-Casinos.

Diese werden nicht nur von den staatlichen Ermittlungsbehörden kritisch beäugt. Aus Sicht von Spielerschützern geht von den illegalen Automaten eine erhebliche Gefahr für Spieler aus, da an den Geräten sehr viel mehr Geld verloren werden kann. Die kommenden Kriminalstatistiken des Bundeslandes werden zeigen, inwieweit diese Befürchtung tatsächlich eintritt.