Thailand legt Casino-Fokus auf verant­wor­tungs­volles Glücks­spiel

Posted on: 05/05/2025, 09:34h. 

Last updated on: 05/05/2025, 11:14h.

  • Thailand plant legale Casino-Resorts nach dem Vorbild internationaler Unterhaltungszentren.
  • Premierministerin Paetongtarn Shinawatra verspricht strenge Auflagen, um sozialen Schaden zu vermeiden.
  • Wachstum in Tourismus und Wirtschaft soll gezielt und mit Verantwortung angestrebt werden.

Die Regierung unter Premierministerin Paetongtarn Shinawatra treibt die Legalisierung von Casinos als Teil größerer Unterhaltungskomplexe voran. Sie sieht darin nicht nur eine wirtschaftliche Chance, sondern auch eine notwendige Anpassung an internationale Entwicklungen. Das wirtschaftliche Potenzial des Glücksspielsektors soll genutzt werden, ohne dabei die sozialen Risiken außer Acht zu lassen. Casino-Aktivitäten sollen in geregelte Bahnen gelenkt werden mit dem Grundsatz, verantwortungsvolles Glücksspiel in Thailand konsequent umzusetzen.

Thailand Flagge
Verantwortungsvolles Glücksspiel wird zum zentralen Thema in Thailand (Bild: Unsplash/ Markus Winkler)

In ihrer monatlichen TV-Sendung Empowering Thais erklärte Premierministerin Paetongtarn, dass Thailand den internationalen Entwicklungen folgen müsse, um im globalen Wettbewerb nicht zurückzufallen. Die geplanten Unterhaltungskomplexe sollen in Metropolen wie Bangkok, Pattaya und Phuket entstehen.

Sie orientieren sich am Modell der sogenannten Integrated Resorts in Ländern wie Singapur oder Japan. Bei denen macht Glücksspiel nur einen kleinen Teil des Gesamtangebots aus.

Paetongtarn betonte:

Sand, Sonne und Meer reichen heute nicht mehr aus. Die Welt hat sich weiterentwickelt. Auch wir müssen neue Attraktionen schaffen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ich möchte nicht, dass Thailand hinterherhinkt.

Laut Regierung wird das Casino-Geschäft lediglich etwa zehn Prozent der Gesamtfläche der Resorts einnehmen. Der Rest soll mit Hotels, Kongresszentren, Freizeitparks und Konzerthallen gestaltet werden.

Die geschätzten wirtschaftlichen Effekte sind enorm. Es werden bis zu 220 Milliarden Baht (ca. 6,3 Milliarden US-Dollar) an jährlichen Tourismuseinnahmen und rund 15.000 neue Arbeitsplätze erwartet.

Thailand zwischen wirtschaftlichem Aufbruch und Kritik von religiösen Gruppen

Doch nicht alle teilen die Euphorie der Regierung. Akademiker, religiöse Führer und konservative Gruppen äußern deutliche Bedenken. In einem buddhistisch geprägten Land wie Thailand sei die Gefahr einer Zunahme von Spielsucht und sozialen Problemen nicht zu unterschätzen. Die Gegner warnen davor, dass wirtschaftliche Interessen nicht über moralische Verantwortung gestellt werden dürften.

Die Regierung hingegen verweist auf ein strenges Regelwerk. So sollen thailändische Bürger eine Eintrittsgebühr von 5.000 Baht (etwa 140 US-Dollar) zahlen, um ein legales Casino betreten zu dürfen. Außerdem ist geplant, finanzielle Voraussetzungen wie ein hohes Bankguthaben sowie eine Prüfung von Vorstrafen einzuführen. Die genaue Ausgestaltung dieser Zugangskriterien wird derzeit noch ausgearbeitet.

Paetongtarn sagte:

Wir fördern keine Laster. Was wir tun, ist eine kontrollierte, wirtschaftlich sinnvolle Entwicklung mit klaren Schutzmechanismen. Es geht nicht darum, unser Land dem Glücksspiel zu öffnen, sondern darum, gezielt zu investieren und zu regulieren.

Ein entsprechender Gesetzentwurf [Seite auf Englisch], das sogenannte Entertainment Complex Business Act, wurde bereits im Januar vom Kabinett gebilligt und soll noch dieses Jahr dem Parlament vorgelegt werden. Die Finanzierung der Resorts soll ausschließlich durch private Investoren erfolgen. Staatliche Mittel oder Steuergelder würden nicht verwendet, versicherte die Premierministerin.

Sie erklärte abschließend, dass diese Anlagen Thailand wirtschaftlich stärken sollen, ohne die Menschen zu gefährden. Wachstum müsse mit Verantwortung geschaffen werden. Ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um die gesellschaftlichen Bedenken zu zerstreuen, bleibt abzuwarten.