Britische Glücksspiel­behörde verurteilt Buch­macher Betfred zu 3,8 Mio. Euro Geldstrafe

Posted on: 19/07/2023, 08:21h. 

Last updated on: 19/07/2023, 08:25h.

Die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) hat erneut eine Geldstrafe in Millionenhöhe wegen Verstößen verhängt. Am Dienstag gab sie bekannt, dass der Anbieter Done Bros, firmierend als Betfred, zur Zahlung von 3,25 Mio. GBP (rund 3,78 Mio. EUR) verurteilt wurde.

Betfred Wettbüro
Der Betreiber der Betfred-Wettbüros muss eine empfindliche Geldstrafe leisten. (Bild: Flickr/Alan Stanton; CC BY-SA 2.0)

Grund für die Strafe seien laut Pressemitteilung der UKGC [Seite auf Englisch] Verstöße im Bereich der sozialen Verantwortung und der Geldwäschebekämpfung. Der Buchhalter, der in Großbritannien 1.432 Wettbüros betreibt, habe sich bereiterklärt, die Strafe im Rahmen eines Vergleichs zu zahlen.

Unter anderem wirft die UKGC dem Betfred-Betreiber folgende Versäumnisse vor:

  • Mangel an Kontrollen zum Schutz der Kunden und zur Überwachung von Ausgaben und Spieldauer. Dadurch seien Kunden dem Risiko erheblicher Verluste ausgesetzt, ohne dass es eine notwendige Intervention gebe.
  • Ein Kunde habe innerhalb von zwei Monaten Einsätze in Höhe von 517.499 GBP tätigen können, ohne dass das Unternehmen interagiert habe. Da der Kunde Gewinne gemacht habe, sei der Betfred-Betreiber davon ausgegangen, dass er keinen Schaden erleide.
  • Es habe keine Aufzeichnungen für die Bewertung der Wirksamkeit einzelner Interaktionen mit Kunden gegeben.
  • Fehlende Überprüfung der Identifikation von Kunden sowie der Quelle, aus der die Einsatzgelder stammten.

Versäumnisse im Online- und Offline-Bereich

Die Versäumnisse hätten in dem Zeitraum zwischen Januar 2021 und Dezember 2022 stattgefunden. Dass es sich dabei offenbar um keine Einzelfälle handelt, zeigt die Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 3,2 Mio. EUR, die die UKGC bereits im vergangenen September gegen die in Gibraltar ansässige Tochtergesellschaft Petfre, Betreiber der Seite betfred.com, verhängte.

Kay Roberts, Executive Director of Operations bei der UKGC, sagte:

In den vergangenen Jahren stand das Online-Glücksspiel im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, aber dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, dass wir unsere Bemühungen um höhere Standards in der gesamten Branche fortsetzen.

Es sei wichtig, so Roberts weiter, dass die Anbieter sowohl im Bereich des Online-Glücksspiels als auch in terrestrischen Spielstätten über wirksame Sicherheitsvorkehrungen verfügen. Wie ernst die Glücksspielkommission diese Sicherheitsvorkehrungen nimmt, hat sie mit der Millionenstrafe an Betfred erneut bewiesen. Vor wenigen Monaten hatte dies auch der Anbieter William Hill zu spüren bekommen, als er zu einer Rekordstrafe von 19,2 Mio. GBP verurteilt wurde.