Steuereinnahmen aus Online-Glücksspiel steigen an

Posted on: 25/10/2022, 11:29h. 

Last updated on: 25/10/2022, 11:36h.

Im dritten Quartal dieses Jahres sind die Glücksspiel-Steuereinnahmen im gesamten Bundesgebiet auf insgesamt rund 596 Mio. EUR angestiegen. Wie Zahlen des Bundesministeriums für Finanzen zeigen, entfallen davon rund 123 Mio. EUR auf das virtuelle Automatenspiel.

Bund, Steuern, Geldscheine
Die Steuereinnahmen aus dem Online-Glücksspiel steigen deutlich an. (Bild: Pixabay)

Insgesamt ist die Rennwett- und Lotteriesteuer von rund 516 Mio. EUR im dritten Quartal 2021 auf rund 596 Mio. EUR im dritten Quartal 2022 gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 15,5 %.

Virtuelle Automatensteuer gewinnt an Bedeutung

Der Löwenanteil der Steuereinnahmen entfiel mit einem Betrag von rund 409 Mio. EUR auf die Lotteriesteuer. Darauf folgte mit Steuereinnahmen in Höhe von rund 123 Mio. EUR die virtuelle Automatensteuer.

Die Lizenzierung der Betreiber virtueller Automatenspiele ging in Deutschland nach der Legalisierung des Online-Glücksspiels nur schleppend voran. Mittlerweile ist die White List des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt mit Novo Inveractive und Interwetten Gaming Limited als neuesten Zugängen auf immerhin 13 Anbieter (Stand: 20. Oktober 2022) angestiegen. In den Niederlanden, wo das Online-Glücksspiel im vergangenen Jahr ebenfalls legalisiert wurde, sind deutlich mehr Anbieter zugelassen.

Auf Online-Poker entfielen im dritten Quartal 2022 Steuereinnahmen bin Höhe von rund 8 Mio. EUR. Sportwetten dagegen generierten einen Betrag in Höhe von rund 53 Mio. EUR.

Online-Poker und das Online-Automatenspiel werden in Deutschland einheitlich mit 5,3 % auf die getätigten Spieleinsätze besteuert. Die Einführung dieser Besteuerung hatte im vergangenen Jahr für Diskussionen gesorgt. Experten kritisierten die Höhe der Steuer, weil diese dazu führe, dass die Anbieter die Auszahlungsquoten senken müssten, um Verluste zu vermeiden.

Dies wiederum mache das legale Online-Glücksspiel weniger attraktiv und könne zur Folge haben, dass Spieler in den Schwarzmarkt abwanderten. Befürworter der Steuer wiederum konterten, dass weniger attraktive Auszahlungsquoten nicht zur Abwanderung der Spieler führen werde.

Am höchsten waren die Einnahmen aus der virtuellen Automatensteuer im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hier beliefen sie sich auf rund 19,5 Mio. EUR. In Schleswig-Holstein wurden mit den Online-Slots rund 18,8 Mio. EUR an Steuern generiert. Am niedrigsten dagegen fielen die Steuereinnahmen aus dem Online-Automatenspiel mit rund 1,4 Mio. EUR in Mecklenburg-Vorpommern aus.

Angesichts der zunehmenden Anzahl der Anbieter virtueller Automatenspiele auf der White List des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt ist davon auszugehen, dass sich die Steuereinnahmen aus dem Online-Glücksspiel auch im vierten Quartal des Jahres positiv entwickeln werden.