Niederlande: Glücksspielaufsicht vergibt 22. Online-Glücksspiel-Lizenz

Posted on: 21/09/2022, 10:32h. 

Last updated on: 21/09/2022, 10:59h.

Die niederländische Glücksspielaufsicht Kansspelautoriteit (KSA) hat mittlerweile die 22. Online-Glücksspiel-Lizenz vergeben. Wie die Behörde am vergangenen Dienstag mitteilte, hätten nun zwei weitere Unternehmen die Erlaubnis erhalten, Online-Glücksspiele in den Niederlanden anzubieten.

Computer, Roulette
Niederlande vergeben 22. Online-Glücksspiel-Lizenz (Bildkomposition: Casino.org)

Bei den neuen Lizenznehmern handele es sich um die Unternehmen Smart Gaming und Holland Gaming Technology. In beiden Fällen sei noch nicht bekannt, unter welchen Domainnamen die Online-Glücksspiele der Betreiber künftig angeboten werden sollen.

Mit den neuesten Konzessionierungen ist die Anzahl der legal im Land operierenden Anbieter auf nunmehr 22 gestiegen.

Das Online-Glücksspiel wurde in den Niederlanden im Oktober 2021 legalisiert. Seitdem die Glücksspielbehörde Online-Casino-Lizenzen verleiht, überwacht sie den legalen Markt scharf. Nach zunehmenden Diskussionen um die Glücksspiel-Werbung, die seit der Legalisierung nach Meinung von Kritikern stark angestiegen sei, verbot die KSA Mitte dieses Jahres die Werbung mit Prominenten. Ab 2025 soll zudem das Fußball-Sponsoring durch Glücksspiel-Anbieter untersagt werden.

Die Domainnamen der neuen Anbieter würden laut der KSA sofort in die auf der Webseite der Glücksspielbehörde geführte Liste legaler Betreiber [Seite auf Niederländisch] aufgenommen.

Parallelen zwischen dem deutschen und niederländischen Markt

Die mit der steigenden Anzahl der Lizenzen und dem sich vergrößernden legalen Glücksspielmarkt verbundenen Erfahrungen der Niederlande könnten dem Vorsitzenden der KSA René Jansen zufolge auch für Deutschland interessant sein. Er sehe, wie er in einer Rede auf der Konferenz Gaming in Germany betonte, Parallelen zwischen den beiden Ländern.

In den Niederlanden würden sich die legalen Betreiber an offizielle Standards wie Beschränkungen der Glücksspiel-Werbung halten. Dennoch würden beispielsweise Werbespots in Fernsehen und Radio für gesellschaftliche Kritik sorgen. Hier sehe er Parallelen zum deutschen Nachbarland, da auch in Deutschland die gesellschaftliche Akzeptanz des Glücksspiels gering sei.

Hinsichtlich der in Deutschland getroffenen Spielerschutzmaßnahmen erklärte er:

Bemerkenswerterweise hat sich Deutschland für ein Glücksspiellimit von 1.000 EUR entschieden, das für alle Lizenzinhaber gilt. Meines Wissens ist Deutschland das erste Land in Europa, das sich für ein derart strenges Limit entschieden hat.

Es werde Jansen zufolge interessant werden zu sehen, wie diese scharfe Grenze in der Praxis funktioniere. Dabei sei besonders relevant zu beobachten, ob sie sich auf die Kanalisierung der Spieler in den legalen Glücksspielmarkt auswirke und ob sie dazu dienen werde, Glücksspielschäden zu verhindern.