Spanien meldet aktuelle Zahlen zu COVID-19-Auswirkungen auf das Glücksspiel

Posted on: 13/10/2022, 10:05h. 

Last updated on: 13/10/2022, 10:12h.

In Spanien waren Glücksspieleinrichtungen im Jahr 2020 besonders von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffen. Sie mussten über den harten Lockdown hinaus monatelang schließen. Nun zeigen Daten des Forschungsinstitutes FEDEA, wie sich die langen Schließungen auf die Einnahmen aus dem Glücksspiel ausgewirkt haben.

Spielautomat Spanien
Monatelange Schließungen haben die Einnahmen aus dem Automatenspiel 2020 einbrechen lassen. (Bild: Flickr/Palomaleca)

In ihrer Analyse zu den Haushalten der Autonomen Gemeinschaften nimmt die FEDEA die Einnahmen der verschiedenen Regionen des Landes unter anderem aus dem Glücksspiel unter die Lupe. Dabei zeigt sich, wie massiv der Lockdown die Glücksspielerträge gemindert hat.

Sinkende Einnahmen aus dem Glücksspiel in ganz Spanien

Die Gesamteinnahmen aus dem Glücksspiel über alle Autonomen Gemeinschaften und Spielformen hinweg habe den Zahlen der FEDEA zufolge im Jahr 2020 bei 3,2 Mrd. EUR gelegen. Im Jahr 2019 sei dieser Betrag mit rund 7,2 Mrd. EUR noch doppelt so hoch gewesen.

In der autonomen Gemeinschaft Katalonien zum Beispiel seien die Casino-Einnahmen von 506 Mio. EUR im Jahr 2019 auf rund 87 Mio. EUR im Jahr 2020 gesunken. In der Hauptstadt-Region Madrid seien die Casino-Einnahmen von rund 533 Mio. EUR (2019) auf 172 Mio. EUR (2020) zurückgegangen.

Nicht nur zum terrestrischen Glücksspiel meldete Spanien in jüngster Vergangenheit sinkende Zahlen. Auch das Online-Glücksspiel verzeichnete einen Rückgang der Einnahmen. Dies hängt allerdings mit scharfen Werbebeschränkungen für Online-Glücksspiel-Anbieter zusammen, die die Regierung zunächst während des Lockdowns im Jahr 2020 und dann per Gesetz generell gültig verhängte.

Hinsichtlich des Automatenspiels präsentiert die FEDEA eine ähnliche Entwicklung. In der Autonomen Gemeinschaft Madrid seien die Erträge hierbei von 456 Mio. EUR im Jahr 2019 auf 248 Mio. EUR im Jahr 2020 gesunken. In Katalonien seien sie von 711 Mio. EUR auf 274 Mio. EUR zurückgegangen.

Budget für Spielsucht-Forschung und -Prävention steigt

Während die Einnahmen sinken, kündigte Verbraucherschutzminister Alberto Garzón an, die Ausgaben des Haushalts für die Erforschung und Prävention von Spielsucht von 1,1 Mio. EUR im Jahr auf 2,2 Mio. EUR zu verdoppeln.

Insgesamt sollen dem Verbraucherschutzministerium 2023 rund 63,7 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Davon sollen 30 % für die Lebensmittelsicherheit aufgewendet werden. Rund 27 % des Budgets sollen in die Stärkung der Rechte der Verbraucher gesteckt werden und rund 19 % in die Regulierung des Glücksspiels.

Ziel der Glücksspielregulierungen und der für diesen Bereich verwendeten Gelder sei es, problematisches Spielverhalten zu vermeiden und die wissenschaftlichen Kenntnisse zu erweitern.