Online-Glücksspiel in Spanien verzeichnet sinkende Einnahmen

Posted on: 13/09/2022, 11:52h. 

Last updated on: 13/09/2022, 11:59h.

Spaniens Glücksspielbehörde, die Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ), hat die Einnahmen aus dem Online-Glücksspiel für das zweite Quartal des Jahres 2022 bekanntgegeben. Wie die DGOJ am Montag mitteilte, hätten diese bei insgesamt 203,95 Mio. EUR gelegen. Dies entspreche im Jahresvergleich einem Rückgang von 5,6 %.

Portemonnaie, Klemme
Bringen strikte Werbebeschränkungen Spaniens Online-Glücksspiel-Anbieter in die Klemme? (Bild: Pixabay/Steve Buissinne)

Der größte Anteil der Online-Glücksspiel-Einnahmen [Seite auf Spanisch] sei mit 117,2 Mio. EUR und 57,4 % auf die Casinos entfallen. Diese hätten somit ein Wachstum in Höhe von 5,6 % im Vergleich zum Vorquartal verzeichnet.

Den zweitgrößten Anteil am Online-Glücksspiel hätten der DGOJ zufolge die Sportwetten ausgemacht. In diesem Segment seien 60,9 Mio. EUR eingenommen worden. An dritter Stelle folgte das Online-Poker-Segment mit Einnahmen in Höhe von 22,5 Mio. EUR.

Obwohl die Einnahmen in den Online-Casinos gestiegen seien, seien sie beim Online-Glücksspiel generell im Vergleich zum Vorquartal um insgesamt 0,29 % zurückgegangen. Die Gründe hierfür sehen Marktbeobachter in den strikten Werbebeschränkungen, die die spanische Regierung für das Online-Glücksspiel im Jahr 2020 einführte.

Rückgang bei Sportwetten

Insbesondere der Bereich der Sportwetten habe dabei Einbußen zu verzeichnen gehabt. Im Jahresvergleich seien die Einnahmen hier um 33,8 % zurückgegangen.

Ein Blick in die Angaben der DGOJ zum Sportwetten-Sektor zeigen, dass besonders während eines Events platzierte Live-Wetten zurückgegangen sind (- 23,1 % im Vergleich zum Vorquartal). Klassische Einzelwetten dagegen sind hinsichtlich ihrer Einnahmen um rund 15,2 % gestiegen. Einen rasanten Aufschub in Höhe von 172,6 % haben zudem Pferdewetten verzeichnet.

Einen Rückgang habe es zudem beim Online-Bingo gegeben. Hier seien 3,35 Mio. EUR und somit 6,6 % weniger als im ersten Quartal des Jahres eingenommen worden.

Ihre Quartalsergebnisse erzielten die Online-Glücksspiel-Unternehmen des Landes mit deutlich weniger Ausgaben für das Marketing. Diese hätten laut DGOJ bei 89,6 Mio. EUR gelegen und seien damit im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres 2021 um ganze 30,3 % gesunken.

Ex-Vorsitzender der DGOJ sieht große Chancen für Ceutas Glücksspiel-Markt

Während auf dem spanischen Festland strikte Werbebeschränkungen die Marktbedingungen für Online-Glücksspiel-Anbieter erschweren, setzen immer mehr Unternehmen auf die Exklave Ceuta.

Ceuta liegt an der nordafrikanischen Küste, gehört verwaltungstechnisch jedoch zu Spanien und somit zur EU. Gegenüber dem spanischen Festland haben Unternehmen, die ihren Sitz in Ceuta haben jedoch Steuervorteile. Mit diesen sowie weiteren Vorteilen, wie z. B. speziell geschultem Personal, versucht die spanische Exklave bereits seit einigen Jahren gezielt, Online-Glücksspiel-Unternehmen anzuwerben.

Der ehemalige Vorsitzende der DGOJ Juan Espinosa betonte nun in einem Interview in Branchenmedien, dass Ceuta für alle Glücksspiel-Unternehmen, seien sie in Europa oder auch weltweit tätig, große Chancen biete.

Ceuta, so erklärte Espinosa, vergebe eigene Glücksspiel-Lizenzen die für Online-Casino-Anbieter über .es-Seiten hinaus attraktiv seien. Zugleich sei der rechtliche Rahmen für das Glücksspiel in Ceuta glaubwürdig, was einen wichtigen Faktor darstelle.