Sisal und IGT im Mil­liarden­poker um ita­lienische Lotto­lizenz

Posted on: 19/03/2025, 05:40h. 

Last updated on: 18/03/2025, 03:46h.

  • Sisal und IGT sind die beiden Bewerber um die künftige Lottolizenz in Italien.
  • Die Gebote für die lukrative Genehmigung dürften bis zu 1,5 Mrd. Euro erreichen.
  • Die Lizenz wird für die kommenden neun Jahre vergeben.

Am Montag endete in Italien die Frist für die Bewerbung um die Genehmigung zum Vertrieb von Lotterieprodukten. Eingegangen bei den Behörden sind die Angebote von zwei Interessenten. In das Duell um die künftige Lottolizenz von Italien treffen die beiden Glücksspielbetreiber International Game Technology (IGT) und Sisal aufeinander.

Lottoscheine Italien
Die Lottolizenz gilt für die kommenden neun Jahre (Bild: Lotto Italia)

Die Bewerbung von Sisal war bereits seit einiger Zeit bekannt. Nun wurde von Behördenseite bestätigt, dass der zum Glücksspielkonzern Flutter Entertainment gehörende Lotterieanbieter ernst zu nehmende Konkurrenz durch IGT erhält.

Der Einstieg von IGT ins Bieterrennen ist keine Überraschung. Das Unternehmen ist derzeitiger Inhaber der italienischen Lottolizenz, die es in Kooperation mit Novomatic, dem Verband der italienischen Tabakwarenhändler und Allwyn betreibt.

IGT betreibt die italienische Lotterie seit ihrer Privatisierung im Jahr 1993. Zunächst unter dem Markennamen Lottomatica, ehe IGT im Jahr 2016 das derzeit amtierende Konsortium bildete.

Mit Sisal ist ein Konkurrent im Rennen, der ebenfalls langjährige Erfahrung auf dem italienischen Lottomarkt hat. So betreibt das Unternehmen seit 27 Jahren die für ihre hohen Jackpots bekannte Sonderlotterie Superenalotto. Für den künftigen Lizenzzeitraum hat sich Sisal die Unterstützung des Glücksspielunternehmens Scientific Games ins Boot geholt.

Kommt es zum milliardenschweren Bietergefecht?

Der Einstieg der beiden finanzkräftigen Player könnte den Wettkampf um die kommende Lottolizenz in Italien zu einem wahren Bietergefecht werden lassen. Finanzexperten rechnen damit, dass das behördlich geforderte Einstiegsgebot von 1 Mrd. Euro erheblich übertroffen werden dürfte. Sie prognostizieren stattdessen staatliche Einnahmen von bis zu 1,5 Mrd. Euro.

Wie lukrativ die Lottolizenz in Italien ist, zeigen die Geschäftszahlen der letzten Jahre. Seit 2016 wuchsen die Erträge von 2,5 auf 7,6 Mrd. Euro. Davon profitiert auch der Staat, der allein zwischen 2016 und 2022 über 9,6 Mrd. Euro in Form von Steuerabgaben erhielt.

Bei der nun zu vergebenden Konzession handelt es sich um eine Betriebsgenehmigung für die kommenden neun Jahre. Experten schätzen, dass der Betreiber während der Laufzeit Bruttospielerträge von rund 4,3 Mrd. EUR erlösen könnte.

Bei der Evaluierung der Bewerbungen wird die italienische Regierung sowohl wirtschaftliche (zu 60 %) als auch technische (zu 40 %) Belange bewerten. Diese werden neben der Höhe des Gebots eine entscheidende Rolle spielen.

Die beiden Bewerber müssen sich nun in Geduld üben. Italienische Medien spekulieren, dass das Ergebnis der behördlichen Auswahl in frühestens einem Monat vorliegen wird. Dann wird feststehen, ob sich der langjährige Betreiber IGT mit seinem Angebot durchsetzen konnte oder ob bald frischer Wind in Italiens Lottolandschaft weht.