Nach 56 Jahren: Sega steigt aus dem Arcade-Spielhallen-Business aus

Posted on: 31/01/2022, 02:19h. 

Last updated on: 31/01/2022, 02:19h.

Der Technologie- und Spiele-Entwickler Sega hat am Freitag den Verkauf seiner Anteile seiner Arcade-Spielhallen an das Unternehmen Genda Inc. bekanntgegeben. Dies markiert den vollständigen Rückzug des Unternehmens aus dem Geschäft. Damit geht nach über 50 Jahren eine Ära zu Ende.

Sega Ikebukuro, Spielhalle. Gebäude
Das Sega-Logo wird bald aus dem Stadtbild Tokyos verschwinden. (Bild: Sega Ikebukuro Twitter)

Bereits im November 2020 zeichnete sich ab, dass sich Sega aus dem Spielhallen-Business zurückziehen könnte, als das Unternehmen 85,1 % seiner Anteile an Genda verkaufte.

Mit der Veräußerung der verbliebenen 14,9 % verabschiedete sich Sega gänzlich aus dem terrestrischen Arcade-Gaming-Markt. Allerdings soll ein Sprecher von Sega bestätigt haben, dass das Unternehmen auch weiterhin Arcade-Spiele und -Automaten herstellen werde.

COVID-19 trifft Japans Spielhallen hart

Grund für den Verkauf waren die enormen Verluste, die durch die Restriktionen aufgrund der COVID-19-Pandemie entstanden seien. Dies erklärte Sega bereits 2020, als der Konzern die den Großteil seiner Anteile veräußerte:

Da der Bereich Amusement Center Operations im Entertainment Contents Business stark von COVID-19 betroffen ist, ist die Auslastung der Standorte deutlich zurückgegangen, und im 1. Quartal des Geschäftsjahres, das im März 2021 endet, wurde ein erheblicher Verlust verzeichnet, die Lage bleibt ungewiss.

Generell scheint das Geschäft mit den Arcade-Spielhallen rückläufig. Gab es im Jahre 1989 noch 22.000 Spielhallen in Japan, ist die Anzahl der Gaming-Standorte bis 2019 auf 4.000 gesunken.

Möglicherweise werden noch weitere Spielhallen schließen, wenn die Reisebeschränkungen nicht aufgehoben werden. Derzeit gibt es für Touristen noch keine Möglichkeit, nach Japan zu reisen. Die Gaming-Hallen waren zuvor eine sehr beliebte Touristenattraktion.

Sega-Spielhallen werden zu GiGO

Der Name Sega wird von den Spielhallen in Japan verschwinden. Wie Genda am Freitag auf Twitter ankündigte, sollen die Standorte in GiGO umbenannt werden:

Wir benennen alle SEGA-Standorte im ganzen Land in GiGO um. Unter Wertschätzung der 56-jährigen Geschichte von SEGA wollen wir eine Oase werden, die den Durst der Menschen nach echter Unterhaltung stillt. GiGo ist die Abkürzung für Get into the Gaming Oasis. Wir starten in Ikebukuro, Akihabara und Shinjuku und weiten es dann auf das ganze Land aus.

Insgesamt betrifft dies 196 Spielhallen in ganz Japan. Doch da Sega immer noch Spielautomaten herstellt, ist es wahrscheinlich, dass die Besucher in den neuen GiGO Arcade-Hallen auf alte Bekannte treffen werden.