Schweden: Svenska Spel wegen Glücksspiel-Werbeverstößen abgestraft

Posted on: 01/02/2023, 11:12h. 

Last updated on: 01/02/2023, 11:14h.

Der Schwedische Handelsverband für Online-Glücksspiele (BOS) hat bei der schwedischen Presse- und Rundfunkbehörde eine Beschwerde gegen den Glücksspielanbieter Svenska Spel eingereicht. Die Regulierungsbehörde hat nun bestätigt, dass Svenska Spel mit seinem Glücksspiel-Marketing gegen die bestehenden Richtlinien verstoße.

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Svenska Spel wird verdeckte Werbung im Fernsehen vorgeworfen. (Bild: Pixabay)

Die Beschwerde des BOS habe sich einer Presseerklärung des Verbandes [Seite auf Englisch] zufolge auf eine Aussendung im kostenfrei zugänglichen Fernsehsender TV4 bezogen.

Versteckte Werbung für Keno und Rubbellose

In der Fernsehsendung seien Spieler zu sehen gewesen, die Keno und Rubbellose von Svenska Spel gespielt hätten. Es habe sich aber nicht um eine Werbeausstrahlung, sondern um einen regulären Fernsehbeitrag gehandelt.

Dem BOS zufolge sei dies keineswegs als redaktionelle Sendung zu sehen, sondern vielmehr als Glücksspielwerbung. Die damit verbundenen Verbraucherschutzbestimmungen habe Svenska Spel jedoch nicht eingehalten.

Dieser Sichtweise des Handelsverbandes habe sich die Presse- und Rundfunkbehörde nun angeschlossen. Sie habe den Glücksspielanbieter zudem mit einer Strafe in derzeit nicht genannter Höhe belegt.

BOS-Generalsekretär Gustaf Hoffstedt begrüßte die Entscheidung:

Die heutige Entscheidung ist ein Sieg für Tausende von Schweden, die sich auf sichere und regulierte Weise am Glücksspielmarkt beteiligen wollen. Es sollte keine Verwirrung darüber geben, was Glücksspielwerbung oder spezielle Programme sind, die die gesetzliche Offenlegungspflicht für die Altersgrenze von 18+ oder Informationen über die nationale Beratungsstelle für problematisches Glücksspiel umgehen.

Der BOS sei froh darüber, dass die Presse- und Rundfunkbehörde zur gleichen Ansicht gekommen sei. Die Entscheidung der Behörde werde dazu beitragen, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter auf dem schwedischen Glücksspielmarkt zu schaffen.

Bis zum Ende des Jahres 2018 besaß der staatliche geführte Glücksspielanbieter Svenska Spel in Schweden das Monopol für Online-Glücksspiele. Nachdem der Markt geöffnet wurde, konnten sich auch private Anbieter um eine Glücksspiellizenz bewerben, die allerdings mit strengen Auflagen verbunden ist. Seitdem kam es im Land immer wieder in Politik und Glücksspielbranche auch zu Diskussionen rund um die Glücksspielwerbung.

Durch die Behauptung, bei Keno und Rubbellosen handele es sich nicht um Werbung, habe Svenska Spel seine Monopolprodukte außerhalb der regulären Werbebedingungen vermarkten können. Dies habe dem Unternehmen einen unlauteren Vorteil am Markt verschafft.

Daher hoffe der BOS, die jetzige Entscheidung markiere einen Wendepunkt und beende derartige versteckte Werbepraktiken.