Rumänien will Glücks­spiel-Ausgaben auf 10 % des Ein­kommens begrenzen

Posted on: 07/03/2025, 05:12h. 

Last updated on: 07/03/2025, 07:52h.

  • Ein neuer Gesetzentwurf in Rumänien fordert die Begrenzung der Glücksspiel-Ausgaben auf maximal 10 % des Einkommens.
  • Banken und Finanzinstitute sollen Gehaltseingänge und Glücksspielausgaben überwachen.
  • Glücksspielanbieter sollen die Ausgaben ihrer Kunden an die rumänische Steuerbehörde ANAF (Agenția Națională de Administrare Fiscală) übermitteln.

Im rumänischen Parlament ist ein neuer Gesetzentwurf vorgelegt worden, um problematisches Glücksspiel einzudämmen und den Spielerschutz zu stärken. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Rumänen maximal 10 % ihres Einkommens aus dem Vormonat für Glücksspiel ausgeben dürfen.

Gebäude in Rumänien
Maximal 10 % des Einkommens für Glücksspiel? (Bild: Unsplash/George)

Finanzinstitute in Rumänien sollen für die Ausgabenbegrenzung beim Glücksspiel verantwortlich gemacht werden. Dafür ist geplant, die Einhaltung der Vorschriften anhand der Gehaltseingänge der Kunden auf ihren Girokonten zu überprüfen. Zahlungen an ein Online-Casino oder einen Wettanbieter, die 10 % des Einkommens aus dem Vormonat übersteigen, sollen anschließend blockiert werden.

Banken, die sich nicht an die Umsetzung der möglichen neuen Gesetze halten, sollen mit Geldstrafen von bis zu 1 % ihres Jahresumsatzes belegt werden.

Glücksspielbetreiber sollen laut des neuen Gesetzentwurfs ebenfalls in die Pflicht genommen werden und die Ausgabengrenze in stationären Spielotheken und Wettbüros überprüfen. Wie dies genau umgesetzt werden soll, ist bisher jedoch nicht bekannt gegeben worden.

In Rumänien gibt es rund 12.000 lizenzierte Spielotheken und stationäre Wettanbieter. Im vergangenen Jahr ist der Betrieb von Spielhallen in Kleinstädten und Dörfern mit weniger als 15.000 Einwohnern jedoch per Gesetz verboten worden.

Glücksspielanbieter sollen Spielerausgaben an rumänische Steuerbehörde übermitteln

Der neue Gesetzentwurf in Rumänien sieht für Online-Casinos und Wettanbieter einige weitere Verpflichtungen vor. Glücksspielanbieter sollen die Spielausgaben ihrer Kunden in Echtzeit an die rumänische Steuerbehörde ANAF (Agenția Națională de Administrare Fiscală) übermitteln. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass Spieler die neuen Vorschriften nicht umgehen, indem sie zwischen mehreren stationären Glücksspielanbietern wechseln.

Die ANAF soll zudem ein Online-Portal bereitstellen, in dem Glücksspielanbieter das Einkommen und den Kontostand ihrer Kunden abfragen können. Hierdurch sollen die Anbieter besser überprüfen können, ob sich ein Spieler noch innerhalb des 10-prozentigen Ausgabenlimits befindet.

Bei Verstößen sieht der neue Gesetzentwurf drastische Strafen gegen Glücksspielanbieter vor:

Beim ersten Verstoß müssen Online-Casinos und Wettanbieter mit einer Strafe zwischen 200.000 RON und 500.000 RON (40.188 EUR bis 100.470 EUR) rechnen. Bei weiteren Verstößen droht hingegen der Entzug der Glücksspiellizenz in Rumänien.

Es bleibt abzuwarten, ob der neue Gesetzentwurf im rumänischen Parlament verabschiedet wird und ob die geplanten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden können.