Brasilien: Lob und Kritik an geplanter Sport­wetten-Regulierung

Posted on: 09/08/2023, 05:30h. 

Last updated on: 08/08/2023, 04:17h.

In Brasilien hat die Regierung die Weichen für eine neue Sportwetten-Regulierung gestellt. Das neue Gesetz wird in dem Land kontrovers diskutiert. Während aus der Branche vielfach Kritik kommt, äußern Politiker und Organisationen Lob.

Fußballfan Brasilien
Sport soll in Brasilien ehrlicher werden (Bild: Pixabay)

So zeigte sich Brasiliens Sportministerin erfreut über die bevorstehende Regulierung von Sportwetten. Diese werde aus Sicht von Ana Moser zu mehr Integrität im Sport und einer Zurückdrängung von Betrug beitragen.

Moser erklärte:

Dies ist eine weitere grundlegende Initiative der brasilianischen Regierung, die durch die Regulierung der Sportwetten die Spielmanipulationen eindämmen und vor allem schützen wird.

Unterstützt wird die Aussage von der jüngsten Entwicklung. So sind in den vergangenen Tagen mehrere Sportwetten-Anbieter in die International Betting Integrity Association (IBIA) eingetreten. Diese hatte Anfang des Jahres ihre Expansion in das südamerikanische Land angekündigt.

Zu den Buchmachern zählt Galera.bet, das neben Fußball auf Basketball spezialisiert ist. Auch die KTO-Gruppe, die ebenfalls Sportwetten in Brasilien anbietet, wurde Mitglied der IBIA. Damit ist die Organisation eigenen Angaben zufolge auf rund 50 Mitglieder mit über 125 Sportwetten-Marken angewachsen.

Kritik an geplanten Steuern, Werberichtlinien etc.

Allerdings wird auch Kritik an dem neuen Sportwetten- und Glücksspielgesetz laut. Diese richtet sich insbesondere gegen die geplante Besteuerung. Der geplante Steuersatz von 18 % führte bereits dazu, dass Juristen und Sportwetten-Anbieter 240 Eingaben gegen das Gesetz vorbrachten. Hinzukommt Widerspruch aus der Branche gegen die Verschärfung der Werberichtlinien.

Für die Umsetzung neuer ethischer Standards rund um die Schaltung von Sportwetten-Werbung in Brasilien wurde vom Werberat vor wenigen Tagen eine Taskforce eingerichtet. Im Mittelpunkt soll die Gewährleistung des Jugend- und Spielerschutzes stehen. Mögliche Maßnahmen sind unter anderem Sperrzeiten oder das Verbot der Adressierung von Werbung an Minderjährige.

Auch die vorgesehenen Auszeiten für Anbieter, die gegenwärtig ohne gültige Lizenz in Brasilien operieren, rufen Gegner auf den Plan. Bisher hat die Regierung jedoch nicht den Eindruck erweckt, dass sie sich dadurch von der Verabschiedung der neuen Sportwetten-Regulierung in Brasilien abbringen lässt.