Rumänien ver­schärft Regeln für Spieler­sperren beim On­line-Glücks­spiel

Posted on: 20/03/2025, 04:51h. 

Last updated on: 19/03/2025, 04:44h.

  • In Rumänien müssen Online-Glücksspiel-Betreiber strengere Anforderungen für Spielersperren erfüllen.
  • Ab sofort gilt die Selbstsperre eines Spielers für sämtliche seiner Konten.
  • Bei Nichtbeachtung droht die Rückzahlung der Verluste an die Spieler.

Rumänien hat im Jahr 2020 eine Spielersperre für das Online-Glücksspiel eingeführt. Nun hat die Glücksspielbehörde ONJN die geltende Regelung präzisiert und verschärft. Damit schließt sie ein Schlupfloch, das Spielern mit mehreren Konten die Fortsetzung ihrer Aktivitäten erlaubte.

Online-Casino Rumänien, rotes Kreuz
Online-Casinos müssen die Sperren sicherstellen (Bildgestaltung: Casino.org)

Die bisher in Rumänien geltenden Anforderungen für Spielersperren beim Online-Glücksspiel waren nach Ansicht der ONJN nicht ausreichend. So war es gesperrten Kunden eines Anbieters bisher möglich, auf seinen Plattformen mit unterschiedlichen Konten zu weiterzuspielen.

Ab sofort ist dieses Schlupfloch geschlossen. Nach dem Ein-Konto-Prinzip müssen Betreiber nun sicherstellen, dass die gesperrte Person nicht einfach mit einem anderen Account auf einer ihrer Online-Plattformen weiterzocken kann.

Eigentlich dürfte die Nutzung mehrerer Konten bei einem Anbieter gar nicht mehr möglich sein. So schreibt das Gesetz vor, dass Spieler nur ein einziges Konto auf allen Plattformen haben dürfen, die von einem Glücksspielunternehmen betrieben werden. Trotz der 2016 in Kraft getretenen Vorschrift verstoßen noch immer einige Betreiber dagegen.

Anbieter von Online-Casinos und -Sportwetten müssen dafür sorgen, dass die Sperre automatisch auf alle Konten des Kunden angewandt wird. Das gilt auch für den Fall, wenn der Betroffene dies nicht ausdrücklich gewünscht hat.

Drohende Rückzahlung von Verlusten

Bei Verstößen drohen den Online-Casinos empfindliche Sanktionen. In diesem Fall gibt die Behörde betroffenen Spielern das Recht zur Rückforderung ihrer auf diese Weise erlittenen Verluste.

Darüber hinaus können Vergehen weitere Konsequenzen nach sich ziehen. Diese reichen laut ONJN von Geldbußen bis hin zum Entzug der Lizenz in besonders schweren Fällen.

Die Entscheidung der ONJN kommt zu einem für die Behörde kritischen Zeitpunkt. Ende Februar warf der rumänische Rechnungshof der ONJN massive Fehler bei der Prüfung der Glücksspielindustrie des Landes vor. Diese sollen zu steuerlichen Mindereinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe geführt haben.

Wie wichtig die Verschärfung der Regeln für Online-Glücksspiel-Spielersperren in Rumänien ist, zeigt die Zahl der beantragten Ausschlüsse. Allein im vergangenen Jahr registrierte die Glücksspielbehörde des Landes etwa 16.000 Ausschlussanträge.

Darin enthalten sind sowohl Sperren für das landbasierte als auch das Online-Glücksspiel. Nicht bekannt ist, wie hoch die tatsächlichen Verluste von Betroffenen durch das Spiel mit mehreren Konten bei einem Anbieter sind.