Landtag von Baden-Württemberg ebnet Online-Casinos den Weg
Posted on: 19/02/2025, 04:22h.
Last updated on: 19/02/2025, 04:26h.
- In Baden-Württemberg wird es bald lizenzierte Online-Casinos geben.
- Der Landtag des Bundeslandes stimmte der dafür erforderlichen Änderung des Landesglücksspielgesetzes am Mittwoch zu.
- Als Betreiber ist der staatliche Lotterie-Betreiber Toto-Lotto GmbH des Landes vorgesehen.
Bei der Lizenzierung des virtuellen Automatenspiels kommen die deutschen Bundesländer nur langsam voran. Nun hat Baden-Württemberg den rechtlichen Rahmen geschaffen, damit Online-Casinos künftig auch im Südwesten der Republik betrieben werden dürfen.

Voraussetzung dafür war die Änderung des Landesglücksspielgesetzes von Baden-Württemberg. Dieser stimmte der Landtag in Stuttgart in seiner Sitzung am Mittwoch mehrheitlich zu.
Allerdings dürfen die Spieler keine große Auswahl an Betreibern erwarten. Statt eines offenen Marktes sieht die Landesregierung ein Monopol für Online-Casinos in Baden-Württemberg vor.
Mit dieser Entscheidung gehen die Politiker einen ähnlichen Weg wie Bayern und Sachsen. Auch dort ist der staatliche Lotterie-Anbieter jeweils der einzige Lizenznehmer. Der Glücksspielstaatsvertrag überlässt es den einzelnen Bundesländern, ob sie einen staatlichen Monopolisten oder eine breitere Auswahl privatwirtschaftlicher Anbieter mit Genehmigungen ausstatten wollen. Zu dieser Alternative entschloss sich Schleswig-Holstein. Dort sind seit September 2024 vier Glücksspielanbieter mit einer Online-Casino-Lizenz ausgestattet.
Die Landesregierung begründet ihr Votum für das Monopol mit den guten Erfahrungen, die man mit staatlichen Unternehmen als Betreibern gemacht habe, so Innenminister Thomas Strobl. Diese böten die größte Sicherheit und gewährleisteten, dass der Spieler- und Jugendschutz eingehalten werde.
Das Ziel: Schaffung einer legalen Alternative
Mit der künftigen Einführung von Online-Casinos verbindet Baden-Württemberg das Ziel der Schaffung eines legalen virtuellen Glücksspielangebots. Tatsächlich finden sich auch in dem Bundesland zahllose Betreiber, die ohne staatliche Genehmigung virtuelle Automatenspiele anbieten.
Dem wolle die Regierung etwas entgegensetzen, damit Nutzer nicht auf illegale Angebote angewiesen seien, so Strobl. Der Start des Angebots werde bald erfolgen. Einen näheren Zeitpunkt nannte Strobl allerdings nicht.
Der FDP-Abgeordnete Daniel Karrais kritisierte in der Debatte das Votum für einen Monopolisten. Die Begründung Spielerschutz halte er für vorgeschoben:
Ich glaube, in Wahrheit hat man sich für die Monopollösung für das Online-Glücksspiel entschieden, weil das Land da den maximalen Gewinn herausholen kann, was bei einer Konzessionsvergabe nicht der Fall wäre.
Laut Innenministerium richtet sich das Angebot nur an Spieler mit Wohnsitz in Baden-Württemberg. Diesen müssen sie bei ihrer Anmeldung in dem künftigen Online-Casino belegen.
Damit das Glücksspiel sowohl online als auch terrestrisch künftig besser überwacht wird, richtet das Bundesland eine Kontrollgruppe ein. Diese dem Regierungspräsidium Karlsruhe angegliederte Dienststelle soll vorerst aus 13 Beamten bestehen.
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