Belgiens Fuß­ball­klubs finden Schlupf­loch für Sport­wetten-Spon­soring

Posted on: 23/01/2025, 07:50h. 

Last updated on: 23/01/2025, 07:50h.

In Belgien ist das Sportwetten-Sponsoring auf den Trikots von Fußballklubs verboten. Seitdem die Regeln entsprechend verschärft wurden, sollen die Logos der Glücksspielunternehmen deshalb nicht mehr auf den Shirts der Fußballprofis erscheinen. Klubs und Betreiber scheinen jedoch ein Schlupfloch gefunden zu haben, durch das die eigentlich irreguläre Werbung trotzdem möglich gemacht wird.

Fußballspiel
Wie lange wird das Schlupfloch geduldet? (Bild: Flickr/Erik Trost, CC BY 2.0)

Die Verschärfung des Glücksspielgesetzes führte in Belgien unter anderem dazu, dass das Sportwetten-Sponsoring auf Trikots nicht mehr legal ist. So dürfen nur noch Unternehmen auf den Trikots werben, die kein Glücksspiel anbieten. Von dieser Regel war eine Reihe von Profiklubs der ersten belgischen Jupiler Pro League betroffen, die entsprechende Deals mit Glücksspielunternehmen getroffen hatten.

Inzwischen sind die Logos der Unternehmen zwar tatsächlich von den Trikots verschwunden. Dafür tragen die Spieler jedoch die Logos von Tochterfirmen der Anbieter.

Bei den unverfänglichen Logos handelt es sich jeweils um News-Angebote der Buchmacher. Auf deren Websites wird allgemein über den Sport berichtet und Besuchern kein direktes Wettangebot gemacht.

Belgische Medien berichteten in den vergangenen Tagen, dass die strittige Regel inzwischen von einigen Vereinen der Topliga des Landes angewendet wird.

News-Angebote bieten Verlinkung zu Sportwetten-Angeboten

Problematisch an der Werbung dürfte die inhaltliche Gestaltung der News-Websites sein. So sollen diese häufig auf die Sportwetten-Angebote der Sponsoring-Partner verlinken. Damit würde das Verbot der Glücksspielwerbung zumindest indirekt ausgehebelt.

Vereine aus der englischen Premier League dürften genau verfolgen, inwieweit die neue Werbeform geduldet wird. Mit Beginn der Saison 2026/27 haben sich die Klubs zu einem freiwilligen Verzicht von Sportwetten-Sponsorings auf den Trikots verpflichtet.

Gleich mehrfach betroffen von derartigen Deals ist der Wettanbieter Unibet. Demnach tragen Klubs aus Brügge und Charleroi inzwischen das Logo der Unibet-Tochter U-Expert, die redaktionelle Inhalte verbreitet.

Ähnlich sieht es bei Standard Liege aus, das statt der Online-Glücksspielmarke Circus Antwerp nun das Logo von Circus Daily trägt. Darüber hinaus haben weitere Vereine vergleichbare Vereinbarungen getroffen.

Damit setzt insgesamt ein knappes halbes Dutzend der Teams auf die umstrittene Werbung. Angesichts der medialen Aufmerksamkeit, die das Thema gerade auf sich zieht, ist eine längere Fortführung dieser Werbung allerdings fraglich. Schließlich dürfte die Glücksspielbehörde genau beobachten, inwieweit ihre Sponsoring-Anforderungen eingehalten werden.