Niederlande diskutieren über Erhöhung des Mindestalters für das Glücksspiel
Posted on: 17/02/2025, 07:18h.
Last updated on: 16/02/2025, 04:24h.
- Die Niederlande könnten das Mindestalter für das Glücksspiel auf 21 Jahre anheben.
- Die Regierung diskutiert zudem über die Einführung von Einzahlungslimits.
- Darüber hinaus soll die Rolle der Glücksspielbehörde gestärkt werden.
Die Niederlande könnten für Anbieter von Glücksspiel härtere Bestimmungen und regulatorische Anforderungen erlassen. Dies sehen jedenfalls Pläne des niederländischen Staatssekretärs für Rechtsschutz, Teun Struycken, vor. Der Politiker will unter anderem das Mindestalter für einige Glücksspiele auf 21 Jahre anheben.

Struycken legte das Vorhaben bereits dem Kabinett der niederländischen Regierung vor. Darin erklärt der Staatssekretär seine neue Vision für das Glücksspiel in dem Land.
Laut Struycken bietet die aktuelle Gesetzeslage insbesondere für Minderjährige und junge Erwachsene keinen ausreichenden Schutz vor den Risiken des Glücksspiels. So sei auch unter den Jüngeren die Anzahl der Risiko- und Problemspieler seit der Legalisierung des Online-Glücksspielmarktes im Jahr 2021 angestiegen.
Mit dem höheren Mindestalter für das Glücksspiel würden die Niederlande einen ähnlichen Weg wie das Nachbarland Belgien einschlagen. Dort gelten bereits seit September vergangenen Jahres deutlich schärfere Regelungen. Neben dem von 18 auf 21 Jahre angehobenen Eintrittsalter traten dort unter anderem härtere Vorgaben in Bezug auf Glücksspielwerbung und -Sponsoring in Kraft.
Ziel der Maßnahme sei ein besserer Schutz der gefährdeten Spieler. Dazu zählt der Politiker neben Menschen mit einem problematischen Spielverhalten Jüngere. Gerade diese könnten die Risiken und finanziellen Konsequenzen des Spiels oft noch nicht hinreichend einschätzen.
Welche Glücksspiele unter die Anhebung des Eintrittsalters fallen werden, ist noch nicht sicher. Den Befürwortern schwebt zumindest eine Anhebung für Spiele mit nachweislich sehr hohem Risiko wie Online-Spielautomaten vor.
Verschärfungen über das Mindestalter hinaus?
Die Anhebung des Mindestalters stellt jedoch nur einen Punkt der geplanten Verschärfungen dar. Darüber hinaus ist ein anbieterübergreifendes Einzahlungslimit angedacht, wie es auch in Deutschland gilt. Dabei stehen derzeit mehrere Möglichkeiten im Raum
Diskutierte Einzahlungslimits:
– absolutes Limit: ein festgelegter, nicht veränderbarer Betrag
– Finanzprüfung: Anhebung nach einem Bonitätscheck möglich
– Beratung: Anhebung nach Beratung durch Suchtexperten
Um die Aufmerksamkeit für das Glücksspiel einzuschränken, plant Struycken, die Werbevorschriften weiter zu verschärfen. Dies geht bis hin zur Einführung eines totalen Verbots der Glücksspielwerbung.
Einzige Ausnahme wäre die Werbung in einem Umfeld, in dem Menschen gezielt nach Online-Glücksspiel suchen. Damit will die Regierung sicherstellen, dass Verbraucher die Möglichkeit haben, lizenzierte Anbieter von illegalen zu unterscheiden.
Um die strengeren Anforderungen durchzusetzen, soll die Glücksspielbehörde KSA mehr Befugnisse erhalten. Das reicht von der zeitlichen Aussetzung der Lizenz bei Verstößen für legale Betreiber bis hin zur leichteren Sperrung illegaler Online-Angebote.
No comments yet