Wachsendes Glücks­spiel unter Min­der­jäh­rigen in Schweden

Posted on: 05/02/2025, 06:27h. 

Last updated on: 05/02/2025, 06:27h.

In Schweden nimmt unter Minderjährigen die Nutzung von Glücksspiel zu. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der schwedischen Glücksspielbehörde. Darin stellt die Spelinspektionen fest, dass Lootboxen und andere Gaming-Elemente aus Videospielen eine wichtige Rolle einnehmen.

Jugendlicher mit Smartphone
Jungen Schweden spielen gerne (Symbolbild: Pixabay)

Die Studie untermauert laut Spelinspektionen die These, dass Lootboxen ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung sind. Demnach gebe es einen Zusammenhang zwischen der Exposition von Minderjährigen gegenüber Glücksspiel und Videospielen mit lotterieähnlichen Elementen in Schweden. Zu diesen Elementen zählt die Behörde insbesondere Lootboxen, die als Anreiz zum Spielen dienen können.

Die Beutekisten treffen in dem Land auf eine große Zielgruppe. So hatte die schwedische Medienbehörde bereits 2023 festgestellt, dass mehr als die Hälfte der 9- bis 19-Jährigen in dem Jahr mindestens einmal Videospiele gespielt hat. Bei Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 12 Jahren steigt dieser Wert sogar auf 80 %.

Die schwedische Glücksspielbehörde war im Rahmen der Mittelzuweisung für das Jahr 2024 von der Regierung mit der Studie beauftragt worden. Darin sollten die Faktoren ermittelt werden, die dem Anstieg der Nutzung von Glücksspiel durch Minderjährige in Schweden zugrunde liegen. Im Fokus stehen sollten dabei die Entwicklung sowie die Finanzierung des Spielverhaltens der Heranwachsenden. Die Analyse befasst sich neben Minderjährigen auch mit der Altersgruppe der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren.

Nach Angaben von Spelinspektionen haben sämtliche befragten jungen Männer schon mindestens einmal Geld für Lootboxen oder andere glücksspielähnliche Elemente ausgegeben. Die für das Glücksspiel benötigten Beträge stammen meist aus dem Taschengeld der jungen Spieler.

Steigendes Interesse junger Erwachsener

Auch bei den 18- bis 24-jährigen misst Spelinspektionen ein wachsendes Interesse am Glücksspiel. Diese finanzieren es hauptsächlich mit Studienbeihilfen oder ihrem Gehalt. Dies führt allerdings nicht zwangsläufig zu Problemen.

Spelinspektionen erklärt dazu:

Der Trend bei den jungen Erwachsenen ist schwer zu interpretieren, allerdings suchen mehr unter 25-Jährige Hilfe wegen Glücksspielproblemen.

Beobachtet wurde zudem, dass junge Erwachsene häufiger Kredite aufnehmen, um ihr Glücksspiel zu finanzieren. Dies hat die Behörde besonders häufig bei Männern zwischen 23 und 24 Jahren und bei Personen mit problematischem Spielverhalten festgestellt.

Auch in anderen Altersgruppen führt der Konsum vielfach zu Schwierigkeiten. So hat seit 2019 das riskante Glücksspiel um Geld bei minderjährigen Jungen zugenommen. Demgegenüber ist es bei Mädchen unverändert geblieben.