Macau-Casinos: Schlecht­estes Glücks­spiel-Jahr aller Zeiten?

Posted on: 02/12/2022, 08:19h. 

Last updated on: 02/12/2022, 08:31h.

Der Glücksspiel-Branche von Macau droht ein katastrophales Geschäftsjahr 2022. Neusten Zahlen der Glücksspielbehörde des asiatischen Spielerparadieses zufolge generierten die Casino-Betreiber im November Spielerträge in Höhe von 3 Mrd. MOP (360 Mio. Euro). Im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr entspricht dies laut Macaus Gaming Inspection and Coordination Bureau einem weiteren Rückgang um 56 %.

Innansicht Casino in Macau
In den Macau-Casinos herrscht weiterhin Leere (Bild: Pixabay)

Noch stärker erscheint das Umsatzminus bei Betrachtung der Vor-Corona-Zeit. So hatte die Casino-Wirtschaft von Macau im November 2019 noch knapp 23 Mrd. MOP (2,7 Mrd. Euro) und damit die annähernd achtfache Summe erwirtschaftet.

Als Hauptursache für den derzeitigen Niedergang der Casino-Wirtschaft gelten die rigiden Gesundheits- und Reisevorschriften, die die chinesische Regierung für Macau erlassen hat. Wie im gesamten Land ist die Mobilität der Bürger derzeit stark eingeschränkt. In der Folge kam der Tourismus zeitweise fast zum Erliegen. Die Entwicklung hielt auch nach Aufhebung der strengsten Reiseverbote an. So besuchten im Oktober 2022 lediglich 580.000 Gäste die Stadt. Im Vorjahresmonat hatte Macau noch 2,9 Millionen Touristen gezählt.

Schwächstes Casino-Jahr der Geschichte

Auch im Hinblick auf das Gesamtjahr 2022 scheinen die Aussichten schlecht. Die von den Casinos zwischen Januar und November erzielten Einnahmen lagen mit 38,7 Mrd. MOP (4,6 Mrd. Euro) gut 86 % unter dem Vergleichszeitraum 2019. Damals hatten die Glücksspiel-Konzerne noch 270 Mrd. MOP (32 Mrd. Euro) eingenommen.

Derzeit deute Finanzanalysen zufolge vieles darauf hin, dass 2022 das schlechteste Geschäftsjahr für die Casino-Wirtschaft aller Zeiten werde. Seit der Glücksspiel-Legalisierung in Macau habe der Sektor noch nie so geringe Einnahmen zu verzeichnen gehabt.

Das hohe Minus bei Glücksspiel-Besuchern und -Umsätzen in Macau dürfte bei den Casino-Betreibern erneut zu erheblichen Einnahmeausfällen geführt haben. Immerhin ist den Glücksspiel-Konzernen die Ungewissheit über die Zukunft ihrer Geschäfte in Macau inzwischen genommen. Am vergangenen Wochenende hatte die Regierung der Stadt erklärt, dass die Casino-Lizenzen aller sechs aktuellen Anbieter vorläufig um zehn weitere Jahre verlängert werden sollen.

Der Rückgang der Spielerträge war von Finanzanalysten und den betroffenen Glücksspiel-Unternehmen erwartet worden. Auch die Regierung von Macau hatte mit herben Verlusten gerechnet.

Das nun für das Gesamtjahr geschätzte Umsatzvolumen liegt jedoch weit unter den vorsichtigen Prognosen der Regierung. Diese hatte Anfang 2022 dreimal so hohe Einnahmen erwartet. Die ausbleibenden Gelder dürften deshalb auch in die Finanzkassen der Stadt ein tiefes Loch reißen.