Großbritannien: Online-Glücks­spiel verzeichnet sinkende Einnahmen

Posted on: 25/08/2023, 09:38h. 

Last updated on: 25/08/2023, 09:38h.

Die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) hat ihren Jahresabschluss 2022/2023 [Seite auf Englisch] veröffentlicht. Darin nennt sie unter anderem Zahlen zur Entwicklung der Glücksspieleinnahmen. Demnach sank der Bruttospielertrag beim Online-Glücksspiel von April 2021 bis März 2022 auf 6,4 Mrd. GBP (knapp 7,5 Mrd. EUR). Dies entspricht einem Rückgang von 6 %.

PC, Tastatur, Spielkarten
Das Online-Glücksspiel in Großbritannien verzeichnet sinkende Einnahmen. (Bild: Pixabay)

Im Bereich des terrestrischen Glücksspiels dagegen stieg der Bruttospielertrag auf 14,1 Mrd. GBP an. Im Vergleich zum Zeitraum von April 2020 bis März 2021 entspricht dies einem Anstieg von knapp 11 %.

Gleichwohl erklärte die UKGC in ihrem Bericht, die Beliebtheit des Online-Glücksspiels nehme deutlich zu. Allerdings zeige der terrestrische Glücksspielmarkt Anzeichen der Erholung nach der COVID-19-Pandemie. So heißt es im Jahresabschluss:

Während die Beliebtheit des persönlichen Glücksspiels mit der Zeit abgenommen hat, bleibt der Einzelhandel ein wichtiger Teil der Branche und zeigt Anzeichen für eine Erholung nach der Pandemie.

Anstieg der Spielerzahlen beim Online-Glücksspiel in Großbritannien

Hinsichtlich der Spielerzahlen erklärte die britische Glücksspielbehörde, dass im Jahr 2022 etwa zwei Fünftel der britischen Erwachsenen monatlich am Glücksspiel teilgenommen hätten. Somit hätten 23,6 Mio. Menschen in diesem Jahr Glücksspiele gespielt.

Für das Online-Glücksspiel hätten sich 2022 rund 14,2 Mio. Personen entschieden. Damit habe das Online-Glücksspiel 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 einen Anstieg hinsichtlich der Spielerzahlen verzeichnet. Diese lagen im Jahr 2021 noch bei 13,4 Mio. Beim terrestrischen Glücksspiel dagegen sank die Anzahl der Spieler von 22,5 Mio. im Jahr 2021 auf 14,6 Mio. im Jahr 2022.

Die UKGC veröffentlichte nicht nur Zahlen zur Performance des Glücksspiel-Marktes, sondern auch zu Regulierungsmaßnahmen. Insgesamt habe sie Bußgelder in Höhe von 60,1 Mio. GBP wegen Verstößen gegen die Glücksspielregulierung und der Vernachlässigung des Spielerschutzes erteilt. Am stärksten habe es den Sportwetten- und Online-Casino-Betreiber William Hill getroffen, gegen den die Behörde eine Geldstrafe in Höhe von 19,2 Mio. GBP verhängte.

Für die kommenden Monate, so betonte die UKGC, stehe der Regulierungsbehörde ebenso wie der Branche eine arbeitsreiche Zeit bevor. So stünde nun die Konsultation sowie die Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen aus dem White Paper der Regierung zur Überarbeitung der Glücksspielgesetze an. Daher sei eine enge Zusammenarbeit aller an der Glücksspielbranche Beteiligten erforderlich.

Wie sich diese Maßnahmen auf die Branche auswirken werden, wird sich frühestens im nächsten Jahresbericht der Glücksspielbehörde zeigen.