Lotto-Ziehungs­gerät wird Teil der deutschen Zeit­geschichte

Posted on: 24/10/2023, 08:24h. 

Last updated on: 24/10/2023, 08:25h.

Ein originales Ziehungsgerät für Lotto 6aus49 ist nun Teil der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Der Geschäftsführer der Lotteriegesellschaft Lotto Niedersachsen Axel Holthaus und Lottofee Franziska Reichenbacher übergaben das Gerät und führten es dabei bei einer Show-Ziehung vor.

Übergabe Lotto-Ziehungsgerät, Haus der Geschichte in Bonn
Nach der offiziellen Übergabe ist das Lotto-Ziehungsgerät nun Teil der Sammlung des Hauses der Geschichte in Bonn. (Pressebild: Stiftung Haus der Geschichte/Axel Thünker)

Das Gerät funktioniere, so erklärte Holthaus den Medien gegenüber, auch nach 23 Dienstjahren immer noch. Dementsprechend konnten die Zuschauer der Show-Ziehung dem Klang der 49 fallenden Kugeln lauschen.

Für die Ziehung der Lotterie Lotto 6aus49 kommen seit Mitte Januar 2023 neue Geräte zum Einsatz. Die vorherigen, 60 Jahre lang genutzten Ziehungsgeräte hätten Lotto Niedersachsen zufolge trotz ihrer Zuverlässigkeit zugunsten technischer Neuerungen ausgetauscht werden müssen.

Zu den Neuerungen bei den neuen Geräten gehört eine größere Trommel sowie eine Kamera im Inneren. Die Kugeln selbst sind aus einem PU-Material hergestellt. Früher handelte es sich dagegen um Tischtennisbälle. Diese wurden mit unterschiedlichen Mengen Lack lackiert, um exakt das gleiche Gewicht erzielen zu können. Der Ziehung an sich können Lottofans zudem schon lange nicht mehr live im Fernsehen zuschauen. Sie wird seit über zehn Jahren per Livestream im Internet übertragen.

Geschichtsträchtige 2.300 Lotto-Millionäre

Das nun dem Haus der Geschichte in Bonn übergebene Gerät bescherte ganzen 2.300 Lottospielern einen Millionengewinn. Lottofee Reichenbacher freue sich, dass die „magische Trommel“, die Teil der deutschen Fernsehgeschichte sei, im Museum weiter ins Scheinwerferlicht treten dürfe.

Prof. Dr. Harald Biermann, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, erklärte:

Millionen von Fernsehzuschauerinnen und -zuschauern haben in den vergangenen Jahrzehnten vor dem Bildschirm gebangt, ob ihre Zahlen gewonnen haben. Der Klang des Geräts und der fallenden Kugeln ist vielen noch im Ohr. Das Lotto-Ziehungsgerät ergänzt unsere Sammlungen und ist ein spannendes Objekt, mit dem wir im Museum Alltags- und Fernsehgeschichte erzählen können.

Ob Museumsbesucher künftig weiterhin bei Show-Ziehungen dem typischen Geräusch der fallenden Kugeln lauschen können, ist bislang allerdings unklar. Berichten des WDR zufolge wurde das Ziehungsgerät vorerst lediglich in die Sammlung des Museums integriert.

Vorgesehen seien Prof. Dr. Biermann zufolge Ausstellungen zum Thema „Glücksversprechen in der Bundesrepublik“. Es sei allerdings noch nicht konkret geplant, wann diese Ausstellungen stattfinden könnten. So lange können Besucher das Ziehungsgerät dementsprechend auch noch nicht persönlich im Haus der Geschichte in Bonn bewundern.