Indonesien deckt Mil­lio­nen­betrug durch On­line-Glücks­spiel auf

Posted on: 09/05/2025, 09:30h. 

Last updated on: 09/05/2025, 09:30h.

  • Zwei Verdächtige waschen in Indonesien rund 530 Mrd. Rupiah, um Gelder aus illegalem Online-Glücksspiel zu verschleiern.
  • Harte Maßnahmen der Regierung, um Online-Glücksspiel konsequent zu bekämpfen.
  • Die neue Digitalbehörde nutzt KI zur Erkennung illegaler Anbieter auf Plattformen wie Meta, Google und Twitter.

Die indonesische Kriminalpolizei hat ein ausgeklügeltes Geldwäschesystem mit einem Gesamtvolumen von rund 530 Milliarden Rupiah (30 Mio. Euro) aufgedeckt, das mit illegalem Online-Glücksspiel in Verbindung steht.

Indonesien Parade
Indonesische Kriminalpolizei deckt Geldwäschesystem auf (Bild: Unsplash/Mufid Majnun)

Zwei Verdächtige, identifiziert als OHW und H, stehen im Mittelpunkt der Ermittlungen in Indonesien. Beide sollen über das Unternehmen PT A2Z Solusindo Teknologi ein komplexes Netzwerk aus Scheinfirmen und über 4.600 Bankkonten aufgebaut haben, um Gelder aus nicht genehmigten Glücksspielaktivitäten zu verschleiern und weiterzuleiten.

Ermittler gehen davon aus, dass die beiden über ein Netzwerk aus Tochterfirmen und Scheinfirmen verfügten, das gezielt eingerichtet wurde, um Geldflüsse zu verschleiern.

Geldflüsse über Scheinfirmen methodisch verschleiert

Gelder wurden über Tausende Bankkonten eingesammelt, in Vermögenswerte wie Staatsanleihen investiert oder zwischen verbundenen Unternehmen verschoben.

Kommissar General Wahyu Widada, Leiter der Kriminalpolizei, erklärte am Mittwoch in Jakarta.

Dieses Geld wurde bewusst im Kreislauf gehalten, um es für uns schwer nachvollziehbar zu machen.

Die Ermittlungen ergaben, dass rund 530 Mrd. Rupiah auf diese Weise gewaschen wurden. Davon befanden sich 250 Mrd.Rupiah auf Konten bei insgesamt 22 Banken. Weitere 276 Mrd.Rupiah wurden in Staatsanleihen investiert. Auch mehrere Fahrzeuge, darunter ein Mercedes-Benz und drei Wagen der Marke BYD, wurden beschlagnahmt und weitere 197 Konten eingefroren.

Laut Widada waren die beiden Verdächtigen nicht nur für Geldwäsche verantwortlich, sondern betrieben auch selbst Websites für Online-Glücksspiel in Indonesien. Einer von ihnen war bereits 2007 in einem Fall von Offline-Glücksspiel aufgefallen. Die aktuelle Geldwäscheaktivität erstrecke sich nach Angaben der Polizei von 2019 bis zu ihrer Festnahme in dieser Woche.

Strenges Verbot und digitale Gegenoffensive der Regierung

Online-Glücksspiel ist in Indonesien streng verboten. Das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt verfolgt einen klaren Kurs gegen illegale Spielangebote im Internet.

Artikel 303 des Strafgesetzbuches sieht für das Organisieren oder Teilnehmen an Glücksspielen bis zu zehn Jahre Gefängnis vor. Zusätzlich droht laut dem Gesetz über elektronische Informationen eine Haftstrafe von bis zu sechs Jahren sowie hohe Geldbußen für alle, die Glücksspielinhalte online verbreiten.

Mit dem Amtsantritt von Präsident Prabowo Subianto im Oktober 2024 hat die Regierung ihr Vorgehen gegen illegales Online-Glücksspiel weiter verschärft.

Eine zentrale Rolle spielt dabei das Ministerium für Kommunikation und digitale Angelegenheiten, geleitet von Meutya Hafid. Ende des Jahres 2024 hieß es laut Hafid, dass seit dem 20. Oktober rund 380.000 Glücksspielseiten [Seite auf Englisch] und etwa 300.000 illegale IP-Adressen blockiert sind. Darunter seien auch unzählige Werbeanzeigen auf Plattformen wie Meta, Google und Twitter.

Mit der Umbenennung des Kommunikationsministeriums in Ministerium für Kommunikation und digitale Angelegenheiten wurde die digitale Strafverfolgung deutlich ausgebaut. Auch der Einsatz von KI zur Überwachung des Netzraums soll helfen, Anbieter illegaler Glücksspiele frühzeitig zu identifizieren und zu blockieren.