Illegales Glücksspiel in Österreich: 660 beschlagnahmte Spielautomaten gemeldet

Posted on: 29/07/2020, 10:41h. 

Last updated on: 29/07/2020, 10:58h.

In Österreich wurden in diesem Jahr bei 278 Kontrollen insgesamt 660 Spielautomaten beschlagnahmt. Dies hat die Finanzpolizei am Dienstag in ihrem Zwischenbericht zum Kampf gegen das illegale Glücksspiel gemeldet.

Polizei Österreich
Die österreichische Polizei hat ihren Zwischenbericht zum Kampf gegen das illegale Glücksspiel veröffentlicht. (Bild: Flickr/Christian Allinger, CC BY 2.0)

Illegales Glücksspiel konzentriert sich auf die Ballungsräume

Schwerpunkt der Spielhöllen seien die Ballungszentren. Vor allem in Wien und im Großraum Linz sei das illegale Glücksspiel „hochaktiv“.

So sei mehr als die Hälfte der beschlagnahmten Automaten in Wien sichergestellt worden. In Linz hätten die Beamten bei einem Großeinsatz allein in der vergangenen Woche 28 illegal aufgestellte Spielautomaten beschlagnahmt. In ganz Oberösterreich hätten die Behörden im ersten Halbjahr 123 Automaten sichergestellt.

Bei einem Großeinsatz in Linz und Wels habe die Polizei nach Berichten der Kronen Zeitung in der vergangenen Woche insgesamt 38 Spielautomaten und zwei Pokertische beschlagnahmt. Ein 37-jähriger Albaner und ein 44-jähriger Serbe, der sich illegal in Österreich aufgehalten habe, seien verhaftet worden.

Besonders dreist sei der Inhaber einer der betreffenden Lokale in Wels vorgegangen. Bei ihm seien bereits mehrfach Spielautomaten beschlagnahmt worden. Dieses Mal musste die Finanzpolizei einen Winkelschleifer einsetzen, da die Geräte mit Gewindestangen und speziellen Befestigungen am Boden verankert worden seien.

In ländlichen Gebieten dagegen habe die Polizei das illegale Glücksspiel bereits weitgehend zurückgedrängt. So habe sie in Burgenland, Steiermark und Vorarlberg insgesamt nur zwei Geräte sicherstellen können.

Finanzminister Gernot Blümel erklärte:

Ich gratuliere den Kolleginnen und Kollegen der Finanzpolizei zu diesen bemerkenswerten Erfolgen. Das illegale Glücksspiel konzentriert sich mittlerweile auf die Ballungszentren und ist – dank der hervorragenden Arbeit der Finanzpolizei – nicht mehr flächendeckend aktiv. Der Kampf gegen das organisierte illegale Glücksspiel wird selbstverständlich konsequent fortgesetzt, um Spieler zu schützen.

Besorgniserregend seien trotz der erfreulichen Entwicklung die Methoden, mit denen die Lokalbetreiber versuchten, die Geräte zu sichern. Diese führten dazu, dass die Beamten bei Kontrollen besonderen Gefahren ausgesetzt seien. So gäbe es häufig Stromfallen, mitunter jedoch auch Reizgasangriffe.

Ungeachtet dessen würden die Einsätze fortgeführt und die Finanzpolizei werde laut Blümel „absolut keine Toleranz zeigen.“