Verletzung der Sorgfaltspflicht: Millionenstrafe für Kindred-Tochter Spooniker
Posted on: 07/05/2025, 04:29h.
Last updated on: 07/05/2025, 11:27h.
- In Schweden wurde die Kindred-Tochter Spooniker zu einer Millionenstrafe verurteilt.
- Die Glücksspielbehörde wirft dem Unternehmen die Verletzung der Sorgfaltspflicht vor.
- Für Spooniker ist es die zweite zweistellige Millionenstrafe innerhalb weniger Monate.
Die zum Glücksspielkonzern Kindred gehörende Online-Marke Spooniker wurde in Schweden erneut zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Die Glücksspielbehörde Spelinspektionen belegte das Unternehmen wegen der Verletzung der Sorgfaltspflicht gegenüber Kunden mit einer Geldbuße von 10 Mio. SEK (920.000 Euro).

Die Behörde sah es als erwiesen an, dass Spooniker seinen Nutzern mehrfach Einzahlungen über dem gesetzlichen Limit ermöglichte. Die Obergrenze war im Jahr 2020 eingeführt worden und lag damals bei 5.000 SEK.
Für die Kindred-Tochter ist es bereits die zweite hohe Geldstrafe seit einem Jahr, denn im Mai 2024 war Spooniker schon einmal verurteilt worden. Dabei handelt es sich um ein aus dem Jahr 2020 stammenden Verfahren. Damals hatte die Glücksspielbehörde Spooniker Verstöße gegen die Bonusbestimmungen beim Online-Glücksspiel vorgeworfen. Immerhin hatte das Unternehmen die Strafe von ursprünglich 100 Mio. SEK auf “nur” 30 Mio. SEK abmildern können.
Mangelhafte Nachforschungen
Darüber hinaus sanktioniert Spelinspektionen die aus ihrer Sicht mangelhafte Überprüfung von Kundengeldern. Demnach hatte die Behörde bereits vor geraumer Zeit festgestellt, dass der Online-Betreiber die Herkunft von Einzahlungen nicht ausreichend überprüfte. Aus diesem Grund sei nicht festzustellen, ob es sich bei den Zahlungen um legitime Aktivitäten oder um eine Form der Geldwäsche bzw. Terrorismusfinanzierung handele.
Die nun verhängten Geldstrafen setzen eine Politik der harten Sanktionen seitens der Behörde fort. Bereits Ende März verhängte Spelinspektionen hohe Geldbußen. Damals traf es die Betreiber Glitnor und Roar Vegas, die 28 Mio. bzw. 8 Mio. SEK bezahlen müssen. Auch ihnen werfen die staatlichen Regulierer Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht des vor. Während bei Glitnor keine ausreichende Hilfe bei problematischem Spielverhalten erkannt wurde, ging es bei Roar Vegas um den mangelnden Schutz jüngerer Spieler.
Wegen der Verstöße erhielt Spooniker zudem eine offizielle Verwarnung von der Behörde. Mit dem harschen Urteil setzt sie nun einen vorläufigen Schlussstrich unter den jahrelang schwelenden Konflikt.
Eine Stellungnahme von Spooniker bzw. Kindred steht noch aus. Auch der Glücksspielkonzern FDJ United, der aus dem französischen Kindred-Käufer FDJ und Kindred entstand, gab bisher keine Erklärung ab.
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