Glücksspiel in der Schweiz: Wirksamkeit von Spielerschutz-Maßnahmen bestätigt

Posted on: 01/02/2023, 09:33h. 

Last updated on: 01/02/2023, 10:19h.

Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) hat in dieser Woche einen Bericht zur Aufsicht über die Spielbanken und Online-Glücksspiele in der Schweiz veröffentlicht. Darin nimmt sie die Effektivität der Aufsicht über das Glücksspiel in der Schweiz sowie die bestehenden Spielerschutzmaßnahmen unter die Lupe.

Casino Interlaken
Spielbanken und Online-Glücksspiel in der Schweiz werden streng überwacht. (Bild: Flickr/Ming-yen Hsu)

In ihrem Bericht erklärt die Schweizer Glücksspielaufsicht, sie führe eine wirksame Aufsicht über die Spielbanken aus. Um diese zu gewährleisten, führe sie regelmäßig sowohl angekündigte als auch unangekündigte Kontrollen in den Spielbanken durch.

Regelmäßige Kontrollen über Spielhallen und Online-Glücksspiel

Dabei überprüfe sie unter anderem die Einhaltung bestehender Sozialkonzepte in den Casinos. Mit diesen solle die Spielsuchtprävention gewährleistet sein. In den Online-Casinos seien die Sozialkonzepte noch sehr neu. Daher würde auch dort insbesondere die Einhaltung der Kriterien für den Ausschluss von Spielern regelmäßig überprüft.

Erfülle ein Spieler beim Online-Glücksspiel die Kriterien, die auf ein problematisches Spielverhalten hinweisen, werde er zu einem Gespräch mit Vertretern der Spielbanken eingeladen. Dort müsse er Dokumente vorlegen, anhand derer die Glücksspielanbieter seine finanzielle Situation beurteilen können.

Online-Geldspiele sind in der Schweiz seit dem 1. Januar 2019 erlaubt. Für das Anbieten von Online-Glücksspielen sind derzeit elf Betreiber im Land zugelassen. Dabei handelt es sich ausschließlich um terrestrische Spielbanken wie die Casinos Baden und Interlaken. Neben ihrer Konzession für das terrestrische Spiel haben diese eine Lizenzerweiterung für Online-Angebote.

Sehe eine Spielbank die finanzielle Situation eines Spielers als gefährdet an oder weigere sich der Spieler, seine Finanzen offenzulegen, werde er vom Glücksspiel ausgeschlossen. Zudem sei ein Selbstausschluss vom terrestrischen Glücksspiel sowie zugleich vom Online-Glücksspiel möglich.

Deutlicher Anstieg der Spielersperren

Seit der Legalisierung der Online-Glücksspiele hätten die Ausschlüsse vom Glücksspiel deutlich zugenommen. So heißt es im Bericht:

Aufgrund der Einführung von Online-Glücksspielen ist die Zahl der zusätzlichen aktiven Spielverbote von durchschnittlich 3.500 pro Jahr zwischen 2019 und 2020 stark angestiegen […]. Ende 2020 waren 72.126 Spielverbote aktiv.

Wie die Zahlen der ESBK zeigen, lag der jährliche Anstieg der Spielverbote 2018 noch bei 3.254. Im Jahr 2019 sei ein Anstieg um weitere 4.755 Spieler verzeichnet worden, bis diese Ziffer 2020 ein Hoch von 10.197 erreichte.

Diese rasante Zunahme der Spielersperren sei der Glücksspielaufsicht zufolge darauf zurückzuführen, dass mit Legalisierung der Online-Glücksspiele Spieler die Angebote genutzt hätten, die problematisches Spielverhalten aufweisen und zuvor Glücksspiel-Angebote im Ausland genutzt hätten. Mit Betreten des legalen Schweizer Online-Marktes seien diese identifiziert und gesperrt worden.

Nicht erwähnt wird, ob die betreffenden Spieler weitere Präventionsmaßnahmen in Anspruch nehmen konnten oder zu befürchten sein muss, dass diese sich nun dem Glücksspiel auf dem Schwarzmarkt widmen werden.