Minder­jährige am Glücks­spiel betei­ligt? Ermitt­lungen gegen Norsk Tipping

Posted on: 30/05/2025, 03:43h. 

Last updated on: 29/05/2025, 01:50h.

  • Norsk Tipping steht im Verdacht, Glücksspiel für Minderjährige ermöglicht zu haben.
  • Die norwegische Glücksspielbehörde kündigte deshalb Ermittlungen an.
  • Es steht allerdings auch der Verdacht der Geldwäsche im Raum.

Auch in Norwegen ist Minderjährigen die Teilnahme am Glücksspiel verboten. Gegen diese Vorgabe soll der Glücksspielbetreiber Norsk Tipping verstoßen haben, wie die Glücksspielbehörde Lottstift in dieser Woche meldete. Sie kündigte eine Untersuchung an, um dem Verdacht nachzugehen.

Hand hält Smartphone mit Norsk Tipping-App
Der Betreiber soll Antworten liefern (Bild: Norsk Tipping)

Auslöser der Ermittlungen war laut Behörde der Hinweis eines Geldinstituts. Die Bank hatte Anfang vergangenen Jahres erstmals verdächtige Kontenbewegungen registriert. Demnach soll ein höherer Geldbetrag vom Konto eines unter 18-Jährigen an Norsk Tipping geflossen sein.

Bei dieser einen Überweisung soll es allerdings nicht geblieben sein. Insgesamt seien der Behörde 21 ähnliche Fälle gemeldet worden.

Tore Bell, Direktor der norwegischen Glücksspielbehörde, erklärte dazu:

Es ist noch zu früh, um festzustellen, was passiert ist. Wir werden die Angelegenheit weiter untersuchen und haben Norsk Tipping um zusätzliche Informationen gebeten.

Die ersten Ermittlungen deuteten jedoch darauf hin, dass der Betreiber Minderjährige nicht direkt am Glücksspiel in Norwegen habe teilhaben lassen.

Verschleierung von Glücksspielaktivitäten?

Es gibt nach Angaben von Lottstift Hinweise darauf, dass Erwachsene die Konten der jungen Menschen für eigene Zwecke benutzten. Demnach würden die Älteren das Geld an die Minderjährigen weiterleiten, damit diese es zu Norsk Tipping transferieren. Deshalb steht der Verdacht im Raum, dass es sich bei den Transaktionen um Geldwäsche handeln könnte.

Zur Klärung des Vorwurfs bat die Behörde Norsk Tipping in einem offiziellen Schreiben um weitere Informationen. Dabei soll der Betreiber darlegen, ob er frühzeitig Details zu den kritischen Überweisungen erhalten hat. Neben Anzahl, Höhe und Zeitpunkt der Transaktionen hakt Lottstift nach, ob der Ausschluss vom Glücksspiel für Minderjährige nachhaltig Bestand hat.

Ein Fokus der Untersuchung richtet sich zudem auf die Zahlungssysteme. Lottstift stellt sich die Frage, ob digitale Wallets wie Vipps oder Apple Pay den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Außerdem soll Norsk Tipping nachweisen, dass es über angemessene Kontrollmaßnahmen verfügt, die den Missbrauch von Kundenbeziehungen aufdecken. Es kommt somit viel Arbeit auf den Glücksspielanbieter zu, um die Rechtmäßigkeit seiner internen Prozesse darzulegen.